Zusammenfassung
Die mutmaßlichen Gründe für den Misserfolg des Schweizer Buchhandels in der unmittelbaren Nachkriegszeit sind zahlreich.1 Außer der fehlenden Innovationskraft und der defensiven Haltung wird explizit auf die „mangelhafte Nutzung […] [der] Kontaktmöglichkeiten, zum Beispiel in der Schweiz lebender Emigranten“, verwiesen (Zbinden 1995: 254). Einige Akteur:innen des aufstrebenden Schweizer Buchmarkts erkannten die Erfolgsaussichten solcher Kontakte jedoch sofort: So erwähnt Konrad Farner in einem Brief an Albert Birkhäuser, Leiter des gleichnamigen Verlags, die „nicht gering einzuschätzende[n] Möglichkeiten verschiedener Art, die nur die heutigen Tage bieten (Emigranten als billige und gute Übersetzer, Erwerb alter guter Übersetzungen, Erwerb von Lizenzen wie Freud usw.)“ (ebd.: 220).
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Zitierte Übersetzungen
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Weitere Literatur
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Rougemont, M. (2023). Emigrantin als billige und gute Übersetzerin. In: Henking, I., Dietiker, P., Rougemont, M. (eds) Translation und Exil (1933–1945) II. Transkulturalität – Translation – Transfer, vol 62. Frank & Timme, Berlin. https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8977-5_5
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