Zusammenfassung
Wie gerade in 5.4. dargelegt, zeichnen sich durch die bisherige Forschung zur Übersetzung von Kunstliedern zu Aufführungszwecken zwei wichtige Invarianten aus: die Melodie und die Reimstruktur. Hinzu kommt auch eine inhaltliche Invariante, und zwar eine Invariante bei der übergeordneten Makrostruktur der Texte – wie etwa im eingangs präsentierten Zitat von Harai Golomb. Darunter wird die übergeordnete semantische Struktur des Textes verstanden, also nicht die einzelnen Propositionen im Text. In den hier untersuchten insgesamt 158 Liedern lassen sich allerdings diese Invarianten anscheinend nicht oder nur zum Teil bestätigen: Was die Melodie betrifft, haben von den 158 Liedern nur 99 die völlig identische Melodie, also gut 60%. 132 Lieder weisen eine identische Reimstruktur mit dem Ausgangstext auf, was ungefähr 80% entspricht. Bei der übergeordneten Makrostruktur finden sich Fälle, wo zentrale Inhalte anders oder gar nicht übersetzt werden, so dass eine Invarianz – auch auf der übergeordneten makrostrukturellen Ebene, in einigen Fällen problematisch erscheint.54
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Kvam, S. (2024). Übersetzerische Intertextualität und übergeordnete Übersetzungsstrategie. In: Poesie – Musik – Übersetzung. TRANSÜD. Arbeiten zur Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens, vol 142. Frank & Timme, Berlin. https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8936-2_6
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DOI: https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8936-2_6
Publisher Name: Frank & Timme, Berlin
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