Zusammenfassung
Als zu Beginn der 1990er Jahre das ehemalige Jugoslawien in mit äußerster Brutalität geführten Kriegen auseinanderfiel, fühlten sich viele an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert, denn schon damals war es auf dem Balkan zu Massakern bei ‚ethnischen Säuberungen‘, Massenmorden in Konzentrationslagern und anderen Gräueltaten gekommen. Die Vergangenheit schien sich zu wiederholen: Serbische Artillerie und Heckenschützen beschossen das umzingelte Sarajevo und nahmen dabei gezielt Zivilisten ins Visier, zehntausende Frauen wurden von Soldaten und Freischärlern vergewaltigt und die Truppen des Generals Ratko Mladić ermordeten nach der Eroberung der muslimischen Enklave Srebrenica circa 8.000 Männer. Mladić, einer der militärischen Hauptverantwortlichen dieser Verbrechen, konnte erst 2011, sechzehn Jahre nach Ende des Bosnienkrieges, verhaftet und vor das internationale Gericht in Den Haag gestellt werden. Ein Jahr nach seiner Festnahme erschien La hija del Este (Die Tochter des Ostens), der sechste und bisher erfolgreichste Roman1 der 1961 in Barcelona geborenen Schriftstellerin Clara Usón, dessen Hauptfigur nicht der als „Schlächter von Bosnien“ berühmt-berüchtigte General, sondern dessen Tochter Ana ist, die sich am 23.
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Kunz, M. (2022). Clara Usón: La hija del Este (2012). In: Wegmarken der spanischen Literatur des 21. Jahrhunderts. Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin. https://doi.org/10.37307/b.978-3-503-20995-8.10
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