Kulturhistorische Gebäudedenkmäler zur touristischen Nutzung unter dem Einfluss kulturgesellschaftlicher sozialer Verantwortung – Eine Herleitung zur wirtschaftlichen Überprüfung von denkmalgeschützten Gebäuden zur Hotelnutzung

Zusammenfassung

Eine Herleitung zur wirtschaftlichen Überprüfung von denkmalgeschützten Gebäuden zur Hotelnutzung.

Die öffentlichen Güter von denkmalgeschützten Gebäuden und deren Nutzung können als kollektives Erinnerungsinstrument in eine öffentliche und zugleich wirtschaftlich tragbare Nutzung überführt werden. Hierbei ist die touristische Nutzung in Form der Etablierung eines Hotel- bzw. Beherbergungsbetriebs denkbar. Die Untersuchung der wirtschaftlichen Nutzung des Betriebs führt über die Ableitung unterschiedlicher Modelle. Diese können von einer klassischen Pacht bis hin zu einem Erbbau- oder auch Konzessionsrecht reichen. Grundlagen aller drei Modelle sind neben den Umbaukosten des kulturhistorischen Gebäudedenkmals zu einem Hotel auch die Bewirtschaftungskosten sowie der Verkehrswert und die zukünftigen Pachteinnahmen bzw. der Erbbau-/Konzessionszins. Dabei gilt es vor der Wirtschaftlichkeitsberechnung einen genaueren Blick auf das Ertragswertverfahren zu werfen, da durch jenes Verfahren der Verkehrswert des kulturhistorischen Gebäudedenkmals ermittelt werden kann. Um die Gewinne, seien sie positiv oder negativ, der zukünftigen Jahre berechnen zu können, findet das Discounted-Cashflow-Verfahren seinen Anklang. Der Vergleich der drei Gesamtbarwerte über die gesamte Laufzeit, lässt einen Überblick über die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Modelle zu. Des Weiteren ist die Umwegrentabilität, welche die Etablierung eines Hotelbetriebs am Standort mit sich bringt, in der Gesamtbetrachtung nicht zu vernachlässigen.

Letztlich ist die wirtschaftliche Interpretation dieser Überlegungen jedoch nur ein Teil der Gesamtbetrachtung von kulturhistorischen Gebäudedenkmälern. Denn der Erhalt eines solchen Gebäudes geht über den reinen baurechtlichen Denkmalschutz hinaus und könnte als Kulturgut der Erinnerungsfunktion für die soziale gesellschaftliche Entwicklung einen deutlichen Mehrnutzen bringen als den Wert der Immobilie selbst.