Zusammenfassung
Der „Liber specialis gratiae“, der ab ungefähr 1290 im Zisterzienserinnenkloster Helfta als Sammlung der Visionen und Offenbarungen Mechthilds von Hackeborn verfasst wurde, berichtet im 42. Kapitel seines ersten Buches von einer wundersamen Inschriftenerscheinung.1 Denn Mechthild, so erzählt der Text, habe sich während einer Marienmesse mit dem innigen Wunsch an die Heilige Jungfrau gewandt, sie doch mit einem Gruß anrufen zu können, quam unquam humanum cor excogitavit (Liber, S. 126). Gleichsam als Erhörung dieser Bitte um übermenschliche Perfektion im Gebet sei ihr daraufhin Maria erschienen, auf deren Brust in goldenen Buchstaben die gewünschten Worte prangten: habens in pectore scriptam aureis litteris Angelicam salutationem (Liber, S. 126.).
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Buschbeck, B. (2022). In goldenen Lettern. Gebetete Inschriftlichkeit im Spätmittelalter. In: Literatur und Epigraphik. Philologische Studien und Quellen, vol 285. Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin. https://doi.org/10.37307/b.978-3-503-20906-4.02
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