Zusammenfassung
Türme zu bauen scheint eine Leidenschaft zu sein, eine der ältesten Leidenschaften der Menschheit. In Mythen und Legenden alter Zeiten und bei den verschiedensten Völkern der Erde spielt der Turm eine grosse Rolle. Ein mystisches Schaudern umweht so manche legendarischen Türme, wo gefangene Königstöchter verschmachten, wo Auserwählte göttliche Visionen und Belehrung vom Himmel erhalten, wo sich geheimnisvolle und wunderbare Geschehnisse abspielen. Man kennt auch die grausamen Volkslegenden von mächtigen Türmen mittelalterlicher Ritterburgen, die jede Nacht einstürzen, doch jeden Tag wieder aufgebaut werden, und die nur dann stehen bleiben, wenn das grösste Opfer gebracht, das Teuerste des Baumeisters, Frau oder Kind in den Turm eingemauert wird. Immer geht es um das Eingreifen überirdischer Mächte, gute oder böse, immer um die Berührung mit Himmel oder Hölle.
„Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, Viele Jahrhunderte lang, Und ich weiss nicht, bin ich ein Falke, ein Sturm, Oder ein Dichtergesang?“ R. M. Rilke: Stundenbuch.
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© 1953 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Révész-Alexander, M. (1953). Der Turm von Babel. In: Der Turm. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-0595-6_2
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