Zusammenfassung
Hugo Grotius’ direkte Vorläufer auf dem Gebiete des Völkerrechts, zu denen man namentlich die berühmten spanischen Juristen und Theologen zu rechnen pflegt, haben nach dem Vorgang der mittelalterlichen Kirchenväter den Krieg ausführlich besprochen und sehr genau die Fälle angegeben, in denen für einen Fürsten oder ein Volk der Krieg gerecht sei und wann nicht. Sie taten das, indem sie die Beweggründe, aus welchen ein Staat einen Krieg beginnen kann, mit den Regeln der Moral prüften und die Ergebnisse als Rechtsnormen aufstellten.
„Cogitationem certe ad haec saevissima bella, quae eos qui Christiani vocantur exagitant, sine maximo dolore nunquam flecto, Deumque tecum precor, finem ut faciat....“
Hugo Grotius an Mart. Ruarus 1636.
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Literatur
Vgl. oben S. 34 f.
Hugo Grotius’ „Mare liberum“ (1608) stimmt bekanntlich in der Hauptsache wörtlich mit Caput XII der „De Jure Praedae“ überein. Dieses Werk wurde erst 1868 gedruckt und veröffentlicht unter dem Titel „Hugonis Grotti De Jure Praedae commenta-rius, Ex Auctoris Codice descripsit et vulgarit H. G. Hamaker litt. Dr.“ (Den Haag, 1868). Vgl. De Jure Praedae, Praefatio (Hamaker), S. VII f.
Fruin, Een onuitgegeven werk van Hugo de Groot, in „De Gids“, 1868: IV. S. 249 f.
Basdevant, Hugo Grotius (in „Fondateurs du Droit international“ S. 155 f).
Grotius, De Jure praedae, Lex IX., S. 24.
Lex XII., S. 27.
S. 28 f.
Ich übersetze, als ob da stünde; poterunt.
S. 29.
Grotius, De jure belli ac pacis, Lib. II. cap. § I. II f.
Die Briefe an seine Freunde, seine Missiven an Könige, Minister und Gesandte zeigen sein stets grösser werdendes Friedensverlangen, sowohl auf politischem wie auf religiösem Gebiete. Vgl. dazu Hély, Étude sur le droit de la guerre de Grotius, S. 38 f. Mehr als zweitausend von Grotius’ Briefen findet man in der grossen, Amsterdamer Ausgabe: Grotius, Epistolae quotquot reperiri potuerunt.
Fruiti, a. a. O. S. 240.
Vgl. Grotius, De jure belli ac pacis, Prol. 29, wo er die Friedensideen des Johan-nus Ferus (= Wild) und des Erasmus, die den Kampf mit den Waffen unter allen Umständen verurteilen, als übertrieben bezeichnet und verwirft. Vgl. aber oben S. 29.
Caumont, Étude sur la vie et les travaux de Grotius, S. 44.
Grotius, a. a. O., Prol. 28.
Lib. II. cap. XXIII. § VIII: 1–3 und Lib. III. cap. XX. § XLVI—§ XLVIII.
Lib. II. cap. XXIII. § VIII: 4. Die Frage, welche vor einigen Jahren in einer holländischen Zeitung (Het Vaderland vom 29. Okt. u. f. 1911) lebhaft besprochen wurde, ob nämlich Grotius mit einem Bündnis der christlichen Völker zur Verteidigung ihrer gemeinschaftlichen Sache (Lib. II, cap. XV, S. XII: Debent ergo Christiani omnes ad causam hanc communem pro virium modo viros aut pecunias conf erre) insbesondere an die Türken gedacht habe, kann m. E. nur bejahend beantwortet werden, wenn man Zeit und Ort der Enstehung der Schrift in Betracht zieht. Den Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen hat Grotius aber nicht gepredigt, auch nicht Lib. II, cap. XX, S. XL, wo er den Krieg als Strafgericht gegen die Völker, die das Natur- und Völkerrecht verletzen, verteidigt, ein Prinzip, das schon Vattel (Droit des gens, II: Ï. § 7) mit Recht verworfen hat.
Vgl. auch Nys in der Revue de Droit international (1909), S. 597 f., De Beaufort in der Revue d’Histoire diplomatique (1902), S. 355. und Vesnitch in der Revue d’Histoire diplomatique (1911) S. 76.
Grotius Epistolae (1687), Pars II. Epist. 59.
Rogge, Hugo de Groot te Parijs van 1621 tot 1625, in „De Gids“, (1893: III), S. 467.
Von Grotius ist uns kein Tagebuch bekannt und dadurch wissen wir nicht, mit welchen Personen er in Paris zu verkehren pflegte. Eine oberflächliche Untersuchung von Familienpapieren meinerseits blieb bis jetzt ohne Erfolg.
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Ter Meulen, J. (1968). Hugo Grotius. In: Der Gedanke der Internationalen Organisation in seiner Entwicklung 1300–1800. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-0594-9_20
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