Zusammenfassung
Gestern sah und hörte ich eine Fernsehsendung des dritten Programms im Hessischen Rundfunk, in der unter anderen die Professoren Buys, Bill, Bense und Gehlen sprachen. Es sollte über Kunstfragen debattiert werden. Der Eindruck war deprimierend, weil nur Arnold Gehlen erarbeitete Thesen vortrug, wie z. B. die, dass die Kunst sich nicht zur Revolution eigne, dass Produktion heute nicht mehr provoziere wie noch 1920, dass die industrielle Gesellschaft der Kunst keine Aufträge mehr erteile und dass man daher in die endlosen Diskussionen über die Aufgaben der Kunst geraten sei. Zu diesen Thesen nehme ich hier keine Stellung. Herr Buys trug seine Wörter über die Aufgabe der Kunst, den Menschen zu humanisieren — die sie hoffentlich mit allen menschlichen Beschäftigungen teilt — mit einem Temperament vor, das ihm verbot, die Gesprächspartner menschlich zu behandeln. Herr Bense versuchte ihn, obwohl dauernd von ihm unterbrochen, auf die Alternative festzulegen, ob er den Menschen für ein gesellschaftliches oder ein personales Wesen halte. In dem Schwall der Wörter, die, ohne die logischen Mittel dazu, den alternativen Charakter der Disjunktion als einer vollständigen zu bestreiten versuchten, erschien ein Gemisch von vielem, was wir jeden Tag in den Zeitungen lesen, und einigem Guten, das hier und da aufhorchen liess.
Gekürzt erschienen in Radius, Heft 2, Juni 1970, S. 43 ff.
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Gekürzt erschienen in Radius, Heft 2, Juni 1970, S. 43 ff.
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© 1972 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Liebrucks, B. (1972). Die Rolle des Menschen als Person in der Gesellschaft. In: Erkenntnis und Dialektik. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-9065-7_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-011-9065-7_12
Publisher Name: Springer, Dordrecht
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