Zusammenfassung
Wie gründlich sich Nietzsche über die Implikationen seiner Betrachtungen über Kunst als verbesserte Physis Rechenschaft ablegt, wird aus den verschiedenen Kulturformen, die er in der Geschichte verwirklicht sieht, deutlich. Er unterscheidet eine sokratische, eine hellenische oder künstlerische und eine tragische Kultur (G.d. T., I, S. 99). Wir werden im Folgenden darlegen, welche Rolle er hier dem dionysischen und dem apollinischen Element zuerkennt. Denn wenn er auch seit der Geburt der Tragödie die Ausdrücke dionysisch und apollinisch nicht mehr gebraucht (nur am Ende seines Werkes wird wieder auf sie hingewiesen), trägt es zur Klärung der Probleme bei, wenn die beiden Komponenten, die zusammen Kunst hervorbringen, unterschieden bleiben.
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Referenzen
Der Ausdruck „sokratisch” ist im Zusammenhang mit der römischen Kultur von Nietzsche insofern nicht gut gewählt, als Apollo im römischen Reich, nach Nietzsches Beschreibung, als die richtungweisende Figur allgegenwärtig ist, während er in unserer „sokratischen” Kultur, Nietzsches Ansicht nach, ganz und gar fehlt.
Zu unrecht meint Jaspers (Nietzsche, S. 208), die präsokratische Welt sei für Nietzsche unantastbar.
Vgl. Heimsoeth, Metaphysische Voraussetzungen, S. 530.
Vgl. Geburt der Tragödie, Bd I, S. 129, wo Nietzsche über den „Bruderbund” von Apollo und Dionysos sagt, dass dieser „die Spitze ebensowohl der apollinischen als der dionysischen Kunstabsichten” ist, dank „der höchsten Steigerung ihrer Kräfte”.
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© 1969 Martinus Nijhoff
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Bulhof-Rutgers, IN. (1969). Die Verbesserte Physis als Menschliche form der Existenz. In: Apollos Wiederkehr. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8833-3_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-011-8833-3_8
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