Antike Motive im Epicedion des Eobanus Hessus auf den tod Dürers

Zusammenfassung

Das materialreiche Buch von H. Lüdecke und S. Heiland über Dürer und die Nachwelt (Berlin, 1955) behandelt in dem den deutschen Humanisten und Reformatoren gewidmeten ersten Kapitel u.a. auch die zahlreichen Elegien, Epitaphien und Epicedien auf den Tod Albrecht Dürers.¹ Unter diesen Trauergedichten nimmt keine geringe Stelle ein das Epicedion in funere Alberti Dureri des Helius Eobanus Hessus²; es befindet sich in der 1531 in Nürnberg erschienenen und in die “Operum farragines” von 1539 aufgenommenen Zusammenstellung von “Illustrium ac clarorum aliquot virorum memoriae scripta Epicedia,” war jedoch schon vorher — eben im Todesjahr Dürers (1528) — in einem Büchlein publiziert worden, das zusätzlich ein Gedicht ähnlichen Inhalts von Thomas Venatorius (Gechauf) enthielt.³ Diese Sonderausgabe liess Eoban u.a. auch an Martin Luther gehen, dessen die Zusendung bestätigender Dankesbrief erhalten ist; der entscheidende Satz in ihm lautet: De Durero sane pium est optimo viro condolere; tuum vero est gratulari, ut quem Christus tam instructum et beato fine tulit ex his temporibus turbulentissimis et forte adhuc turbulentioribus futuris, ne, qui dignus fuit non nisi optima videre, cogeretur pessima videre.⁴