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Die Verfehlung der Phänomene bei Edmund Husserl

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Die Münchener Phänomenologie

Part of the book series: Phaenomenologica ((PHAE,volume 65))

Zusammenfassung

Es ist zweifellos eine provokatorische und schwer erträgliche Anmaßung, einem großen bahnbrechenden Denker die partielle Verfehlung gerade jenes Sachverhaltes vorzuwerfen, auf den er sich in einem lebenslangen Bemühen immer wieder berufen hat. „Man sehe sich doch nur die Phänomene selbst an“, heißt es bereits in den fünf der Klärung der „Idee der Phänomenologie“ gewidmeten Vorlesungen, die Husserl 1907 vorgetragen hatte, „statt von oben her über sie zu reden und zu konstruieren“. „Wenn ich einmal Rot in lebendiger Anschauung habe und das andere Mal in symbolischer Leerintention an Rot denke, ist dann etwa beide Male dasselbe Rotphänomen reell gegenwärtig, nur das eine Mal mit einem Gefühl und das andere Mal ohne Gefühl? Man braucht sich die Phänomene also nur anzusehen und erkennt, daß sie durch und durch andere sind, geeint nur durch ein beiderseits zu Identifizierendes, das wir Sinn nennen“1. Aber habe ich überhaupt jemals „Rot in lebendiger Anschauung“? Und gibt es sowohl für sie als auch für die denkende Leerintention so etwas wie ein „Rotphänomen“? Oder handelt es sich bei diesem nicht in beiden Fällen faktisch um ein gedankliches Erzeugnis, das eben „konstruiert“, jedoch keineswegs „gegeben“ ist?

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Helmut Kuhn Eberhard Avé-Lallemant Reinhold Gladiator

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© 1975 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands

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Kunz, H. (1975). Die Verfehlung der Phänomene bei Edmund Husserl. In: Kuhn, H., Avé-Lallemant, E., Gladiator, R. (eds) Die Münchener Phänomenologie. Phaenomenologica, vol 65. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-1349-9_4

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