Zusammenfassung
Eine Theorie des politischen Handelns - von jeher eine Crux der Ethik - tut sich heute besonders schwer, weil ihre Objekte: Staat und Gesellschaft, in ihren früheren Abgrenzungen undeutlich geworden sind und sich gegenseitig in Frage stellen. Infolgedessen lassen sich die Bemühungen der Theorie verstehen, in einer Zone anzusetzen, die von dieser Problematik nicht berührt wird. Sie geht ein Stockwerk tiefer, unterhalb des sozialen oder des staatlichen Bereichs, und trifft dabei auf die Zone der menschlichen Triebkräfte. Derart in Bodennähe, bieten sich vieldiskutierte psychologische und biologische Erfahrungen an, die zum. Bestand der Verhaltensforschung und der Psychoanalyse zählen. Bei aller Unabhängigkeit voneinander haben sie manches gemeinsam. Den Nachweis angeborener Instinktausstattung als Schlüssel für bestimmte Verhaltensmuster beim Kleinkind wird die psychoanalytische Forschung ohne weiteres gebrauchen können. Freud selbst war ein Anhänger Darwins und hätte die Ergebnisse moderner Ethologie nicht weniger ernst genommen als die Aufschlüsse des Studiums der Primitiven - Aufschlüsse, die durch die Psychoanalyse entscheidend gefördert worden sind.
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Literatur
„Arnold Gehlen, Nachgeahmte Substanzialität“, in: J. Habermas, Philosophisch- politische Profile, Frankfurt a. M. 1971.
I. Eibl-Eibesfeldt, Liebe und Haß. Zur Naturgeschichte elementarer Verhaltensweisen, München 1970, S. 148.
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© 1975 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Plessner, H. (1975). Trieb und Leidenschaft. In: Kuhn, H., Avé-Lallemant, E., Gladiator, R. (eds) Die Münchener Phänomenologie. Phaenomenologica, vol 65. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-1349-9_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-010-1349-9_11
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Print ISBN: 978-94-010-1350-5
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