Zusammenfassung
In diesem Semester wollen wir uns mit Grundproblemen einer allgemeinen Phänomenologie des Bewusstseins beschäftigen, nach Hauptzügen wollen wir die Grundverfassung des Bewusstseins überhaupt studieren.
Was vorliegt, sind nur die Blätter der Vorlesungen der ersten Wochen (Oktober, November 1910), woran sich Diskussionen knüpften. Später habe ich ohne Kollegheft frei vorgetragen.
‹Inhaltsangabe:› Ausgang vom natürlichen Weltbegriff. Der natürliche Weltbegriff als Ausgangspunkt einer Erkenntnistheorie. Möglichkeit einer Phänomenologie. „Phänomenologie“ wird hier nicht von vornherein als phänomenologische Wesenslehre bezogen, sondern der Versuch gemacht, zu erwägen, ob eine erfahrende Phänomenologie, die nicht Wesenslehre ist, möglich ist.
Die Evidenz des ego cogito in Hinsicht auf die Evidenz der Einheit des Bewusstseinsstromes, also Gegebenheit des phänomenologischen Feldes. Die Transzendenz in der Immanenz und die verschiedenen Begriffe von Transzendenz. Das Recht der transzendenten Setzung in der Immanenz. Das Recht der Wiedererinnerung und der Erwartung. Besonders wichtig ist das Recht der intentionalen Beziehungen, der Erwartungsintentionen, die die Umwendung einer empirischen transzendenten Setzung in systematische Bewusstseinszusammenhänge ergibt. Objektivität als Index für transzendentale Subjektivität und das Recht „empirischer“ Erkenntnis in der Bewusstseinssphäre. Die phänomenologische (nicht eidetische) Reduktion ergibt so die Möglichkeit, im Subjektiven (Transzendental-subjektiven) über das aktuell Impressionale hinauszugehen. Dasselbe angewendet auf Einfühlung. Erste Ausführungen darüber. Transzendentale Reduktion (Ausschaltung der physischen Natur) ergibt ausser dem ego auch das andere ego und seinen Strom. Monadenlehre. Verbindung der Monaden. Wiedererinnerung gibt das Selbst! Einfühlende Vergegenwärtigung, Gegenwartserinnerung gibt nicht das Selbst.
Besonders wichtig: Wesen des einheitlichen phänomenologischen Ich: wie sich mein Bewusstseinsstrom gegenüber jedem anderen phänomenologisch abschliesst. Prinzip der Einheit.
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References
„(euklidischen)“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
„absolute“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „psychophysiseher“. — Anm. d. Hrsg.
oder später verändert in: „als einer in ihrer Art unmittelbaren“. — Anm. d. Hrsg.
Der letzte Satz wurde von Husserl oder später wie folgt verändert: „Wir stellen noch hin, dass die Icherlebnisse von dein Ich selbst erfahren werden als in einer gewissen meist nicht näher bestimmten Weise abhängig vom eigenen Leibkörper, von dessen körperlichen Zuständen und Vorgängen“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „Fremdwahrnehmung und Fremderfahrung“. — Anm. d. Hrsg.
„seine ‘Seele’ ‹hat›“ oder später verändert in „‘Seele’ seines Leibes ist“. — Anm. d. Hrsg.
„sei“ oder später verändert und ergänzt in „ist im Sinne der Fremdwahrnehmung“. — Anm. d. Hrsg.
„sei“ oder später verändert in „ist“. — Anm. d. Hrsg.
„Mittelpunkte“ oder später ergänzt zu „Orientierungsmittelpunkte“. — Anm. d. Hrsg.
„Für jedes Ich sind die anderen Ich nicht Mittelpunkte, sondern Umgebungspunkte“ oder später verändert zu „Für jedes Ich sind die anderen Ich originär nicht als Mittelpunkte gegeben, sondern als Umgebungspunkte“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „originär“. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „(es ist das Urkoordinatensystem, durch das alle Koordinatensysteme Sinn erhalten)“. — Anm. d. Hrsg.
„setze“ oder später verändert zu „finde… vor“. — Anm. d. Hrsg.
„setze mich aber nicht“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
„oder in unbestimmter Allgemeinheit“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
„dass eine Welt ist“ später als fragwürdig angestrichelt. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „bloss physischen“. — Anm. d. Hrsg.
Vor diesem Absatz später, wohl 1921, eingefügt: „Man möchte nun sagen:“. — Anm. d. Hrsg.
„wobei das Wort Erscheinung freilich passend zu verstehen ist“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „im natürlichen Sinn“. — Anm. d. Hrsg.
„und vielleicht mit Recht“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
oder später eingefügt: „rein seelischen“. — Anm. d. Hrsg.
Später eingefügt: „Weltwissenschaft“. — Anm. d. Hrsg.
„wie sich bei näherer Betrachtung zeigt“ später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
Das Folgende bis Ende des § 9 später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
Spätere Bemerkung Husserls: „Nicht in die Betrachtung gezogen wurden die Geisteswissenschaften, die Wissenschaften von den ‘geistigen Gebilden’, worüber aber Beiblätter zur Vorlesung“. Diese Beiblätter befinden sich nicht mehr im Konvolut des Vorlesungsmanuskriptes. Vielleicht handelt es sich um die „Vorbereitung zum Kolleg“ (siehe oben den Text Nr. 5) oder um die W-Blätter (siehe oben, S. 77, Anm. 3), evtl. auch um die Texte, die in Husserliana XIII als Beilagen XVII und XVIII wiedergegeben sind. — Anm. d. Hrsg.
Nach Husserls eigener Paginierung des Vorlesungsmanuskripts fehlen hier zwei Blätter, die vom Herausgeber in Husserls Nachlass nicht aufgefunden werden konnten. Man vergleiche mit diesem Paragraphen Beilage XXII, Immanente Philosophie — Avenarius. — Anm. d. Hrsg.
Später eingefügt: „bestimmte“. — Anm. d. Hrsg.
Später, wohl 1921, eingefügt: „mit ihrem konkreten Gehalt an wirklichen und möglichen Wahmehmungsreihen, die sich in unendlicher Offenheit forterstrecken können und sich einstimmig ineinander bestätigen, die Ungebrochenheit der Thesis durchhaltend“. — Anm. d. Hrsg.
Der folgende Absatz wurde später gestrichen. — Anm. d. Hrsg.
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© 1977 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Husserl, E. (1977). Die natürliche Einstellung und der „natürliche Weltbegriff“. In: Kern, I. (eds) Grundprobleme der Phänomenologie 1910/11. Studienausgabe, vol 3. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-1079-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-010-1079-5_2
Publisher Name: Springer, Dordrecht
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