Zusammenfassung
Die phänomenologische Einstellung, in der wir eine Bestimmung des Wahrnehmungsbegriffs zu leisten versuchen, schloss für eine solche Bestimmung jeden Rekurs auf rein körperliche Vorgänge aus. Aller Bestimmung der Wahrnehmung als physikalisch-chemischem Geschehen voran sollte ihre Bestimmung als intentionales Bewusstsein liegen. Der epistemologische Begriff der Wahrnehmung als erfahrend-erkennender Zugang zu bewusstseinstranszendenten, an sich bestimmten Dingen und Ereignissen war zwar insofern ein philosophischer Begriff der Wahrnehmung, als er von keinerlei physikalischen Bestimmungen Gebrauch machte, gleichwohl beruhte er noch auf in phänomenologischer Reflexion nicht eingelösten Voraussetzungen und verwies dadurch auf einen grundsätzlicheren Begriff der Wahrnehmung. An Husserls Einsicht in die prinzipielle Unmöglichkeit adäquater Gegebenheit des Gegenstandes oder eines seiner Momente sowie die damit verbundene Einführung des Begriffs des Interesses anknüpfend, soll jetzt gezeigt werden, wie die Frage nach diesem grundlegenderen Begriff der Wahrnehmung auf eine Leiblichkeit des Wahrnehmungsbewusstseins führt.
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© 1983 Martinus Nijhoff Publishers, The Hague
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Melle, U. (1983). Wahrnehmung und Leib. In: Das Wahrnehmungsproblem und seine Verwandlung in phänomenologischer Einstellung. Phaenomenologica, vol 91. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-009-6793-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-009-6793-9_5
Publisher Name: Springer, Dordrecht
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