Zusammenfassung
Der oder die InterviewerIn des Online-Magazins Bitterlemons146 bemüht hier mit dem Ausspruch von Mitchell eine Art Lysistrata-Motiv247. Demnach sind bei Kriegen und Gewalt Männer die treibende Kraft und Frauen, wenn sie nur zusammen hielten, könnten dem Ganzen ein Ende bereiten. Eng verbunden damit sind Vorstellungen nach denen Frauen friedfertiger, immer die unschuldigen Opfer und Hauptleidtragenden sind, und deshalb Frieden in jedem Fall in ihrem Interesse sein müsste. Obwohl es in Nordirland tatsächlich eine starke Friedensbewegung gab, die hauptsächlich von Frauen getragen wurde, ist weder die Behauptung, deshalb sei der Konflikt beendet worden, belegbar, noch sind die damit verbundenen Vorstellungen haltbar, wie nicht zuletzt diese Arbeit gezeigt hat.
„BI: ‚US Senator George Mitchell sagte einmal, dass der palästinensisch-israelische Konflikt beendet werden wird, wenn palästinensische und israelische Frauen auf die Straßen gehen und ein Ende fordern, wie sie [also nordirische Frauen; SK] es in Nordirland getan haben.‘
Badran: ‚Es macht mir nichts aus mit israelischen Frauen zu demonstrieren und für einen gerechten Frieden einzutreten. Aber ich frage mich, wann die Mehrheit der israelischen Frauen zur Gerechtigkeit bereit sein wird und wann die israelische Gesellschaft bereit sein wird, Palästinenser als Gleiche anzusehen, als Menschen, die die gleichen Rechte haben. Ich denke das ist das Entscheidende; wenn man Andere als Menschen ansieht, dann wird man nicht zustimmen, sie zu okkupieren.‘“ (Badran 2003; Übersetzung SK245)
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Korstian, S. (2010). Reproduktion des Krieges. In: Akteurinnen asymmetrischer Konflikte. Frauen * Gesellschaft * Kritik, vol 51. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-927-3_6
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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