Zusammenfassung und Schlußfolgerungen

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, ob und in welchem Ausmaß individuelle Merkmale und strukturelle Bedingungen die Chancen auf intrage-nerationale Statusverbesserungen bzw. die Risiken von Statusverlusten beeinflussen. Dabei war insbesondere der Nachweis struktureller Einflußfaktoren von Interesse, die sich unabhängig von individueüen Merkmalen auf die intragenerationalen Karrierechancen auswirken. Zunächst wurden in Kapitel 2 nach der Diskussion klassischer soziologischer Ansätze zwei Strukturierungsmechanismen sozialer Ungleichheit erörtert, die über die von der neoklassischen Ökonomie betonten individuellen Ressourcen hinausgehen: die soziale Schließung und die Verfügbarkeit vakanter Positionen. Die soziale Schließung (Weber/Parkin) ergibt sich aus dem Interesse bestimmter Gruppen, Ressourcen für sich zu monopolisieren. Die Interessen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber konvergieren typischerweise im Falle einer möglichen Anbindung des Arbeitnehmers an den betriebsinternen Arbeitsmarkt und die Schließung der Positionen bedeutet ein Austausch zum Vorteil beider Seiten. Die Verfügbarkeit vakanter Positionen läßt sich aus einem theoretischen Konzept herleiten, in dem die Positionen als eigenständige Existenzform betrachtet werden, und folglich auch unabhängig von der sie besetzenden Person existieren (Simmel). Für jede der drei Mechanismen, individuelle Ressourcen, soziale Schließung und die Verfügbarkeit vakanter Positionen, wurden theoretische Ansätze diskutiert, aus denen sich konkrete Hypothesen über den Einfluß der jeweiligen Dimension auf Statusgewinne oder — Verluste ableiten lassen: die Humankapitaltheorie, insbesondere in der “modifizierten” Variante Turnas, und die Familienökonomie (Kapitel 3) behandeln die individuellen Ressourcen, die Vacancy Competition Theorie Sørensens (Kapitel 4) die vakanten Positionen und Sengenbergers Theorie der Arbeitsmarktsegmentation (Kapitel 5) die soziale Schließung.