Zusammenfassung
Aus jedem Mund war hier mehr oder weniger direkt zu hören: „Es lohnt sich, weiterzumachen.” Dies scheint mir interpretierbar zu sein im Sinne — wenn man die übrigen Ausführungen dazunimmt — eines gedämpft-kritischen Optimismus. Ich möchte einmal eine Äußerung von Herrn Horstkotte aufgreifen, den ich quasi hier als Repräsentanten der Arbeitgeberschaft, was unsere Aufgaben angeht, einmal ansprechen möchte. Er hat gesagt: „Was soll denn vermittelt werden? Was will der Jurist denn hören?” Und er hat gesagt — wie könnte es auch anders sein -, er will eine realistische Vorstellung von Lebenswirklichkeit vermittelt haben. Und da schließt sich sofort die Frage an — und dann landen wir schon wieder bei unseren Methoden -, wie man Methoden lernt und ob man genug und die richtigen Methoden lernt. Haben wir denn wirklich ausreichende Konzepte? Und wenn wir sie erst entwickeln müssen, sind wir nicht schon in der Lage, daß wir uns sagen müssen zum gegenwärtigen Zeitpunkt — es war ja auch die Wende angesprochen — wer zu spät kommt, den bestraft das Leben? Vielleicht haben wir bislang allzu blauäugig und allzu naiv nach „Gefühl und Wellenschlag” agiert und haben uns ein gerüttelt Maß an Naivität zuzuschreiben? Das heißt, haben wir nicht zu stürmisch und zu vollmundig angefangen zu arbeiten, ehe von einer wirklich stringenten Konzeptualisierung gesprochen werden konnte, auf die Rasch immer wieder mit Recht abhebt, ehe die wirkliche Verwissenschaftlichung der Methodik überhaupt gegeben war?
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Müller-Luckmann, E. (2003). Es lohnt sich, weiterzumachen. In: Steller, M., Dahle, KP., Basqué, M. (eds) Straftäterbehandlung. Studien und Materialien zum Straf- und Maßregelvollzug, vol 2. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-474-2_21
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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