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Zusammenfassung

Dies ist die Überschrift eines Berichtes, den das Zerr-Magazin vom 21. August 1992 dem Bungee-Springen widmete. Die Situation unmittelbar vor dem Start in die Tiefe wird dort wie folgt beschrieben:

Du merkst förmlich, wie deine Körpertemperatur steigt. Der elektrische Hautwiderstand sinkt, Milliarden von Zellreaktionen steigern ihr Tempo. Im Stirnhirn hat sich der Befehl zum Sprung gebildet. Von dort ist diese Information zu den Erinnerungszentren, die im ganzen Gehirn verteilt sind, geschossen, dort wurde das elektrisch kodierte Vorhaben mit allen mögliche Erfahrungen und gespeicherten Situationen verglichen ...

Übers Rückenmark blitzt ein Befehl zu den Nebennieren. ... Sie schütten soviel Streßhormone wie möglich in die Blutbahn .. die wichtigsten davon; Adrenalin, Nor-Adrenalin, Cortison.

Dein Herz schlägt schneller. Und stärker. Die Blutgefäße sind erweitert. ... Die äußeren Wahrnehmungen sind reduziert ...

Es handelt sich um die überarbeitete Schriftfassung meines Vortrages aus Anlaß der akademischen Feier zum 70. Geburtstag von Max Busch am 3. Dezember 1992 in Wuppertal. Die persönliche Reminiszenz, mit der ich die Ausführungen seinerzeit einleitete, sei hier in Kurzfassung wiedergegeben.

Im Jahr 1955 war ich als Rechtsreferendar im Zuge einer damals noch einmonatigen Ausbildungsstation im hessischen Strafvollzug dem jungen Gefängnisfürsorger Dr. Busch in der Strafanstalt Kassel-Wehlheiden zugewiesen. Nach wenigen Tagen beauftragte er mich, einen Gefangenen in seinem Haftraum aufzusuchen, um im Gesprach einen persönlichen Eindruck von der Begründetheit seines Gesuchs auf bedingte Entlassung zu gewinnen. Ich sprach lange mit ihm, und nach allem was er mir erzählte, war dieser Eindruck natürlich sehr günstig.

Das dem Vorgesetzten Dr. Busch hierüber erstattete Referat schloß mit meiner unbedenklichen Befürwortung einer möglichst baldigen Entlassung. Dieser widerlegte mir daraufhin aus seinen Unterlagen und Dokumenten Stück für Stück alle kriminalprognostisch wesentlichen Angaben des Mannes: “Damit Sie ein für allemal lernen, nicht zu früh zu vertrauen!”

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Josef Maria Häußling Richard Reindl

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Schüler-Springorum, H. (1995). Kriminalprognose und Vertrauen. In: Häußling, J.M., Reindl, R. (eds) Sozialpädagogik und Strafrechtspflege. Schriftenreihe für Delinquenzpädagogik und Rechtserziehung. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-468-1_8

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  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-89085-982-8

  • Online ISBN: 978-3-86226-468-1

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