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Einleitung

  • Chapter
Politik des Lesens

Part of the book series: Frauen. Männer. Geschlechterverhältnisse ((FMG))

  • 15 Accesses

Zusammenfassung

Die amerikanische Kanondebatte gelangte erst Mitte der 1980er Jahre durch eine Serie kulturkonservativer Klagen über den Niedergang der Bildung in das Bewußtsein der Öffentlichkeit — obwohl die Debatte zu diesem Zeitpunkt schon beinahe zwanzig Jahre alt war. William Bennett, Direktor des National Endowment for the Humanities und späterer Bildungsminister, warf den Universitäten vor, die ‘großen’ literarischen und philosophischen Werke zugunsten ‘politischer’ und ‘relativistischer’ Texte zu vernachlässigen und damit die Grundlagen der Geisteswissenschaften politisiert und ausgehöhlt zu haben. (Bennett 1986) Allan Bloom, Professor an der University of Chicago, beklagte in seinem Bestseller The Closing of the American Mind den Verfall der Bildung und die in seinen Augen aufkommende moralische Orientierungslosigkeit der Jugend. Als Ursache für diese Entwicklung glaubte er die Verbreitung des Werterelativismus ausmachen zu können, die dazu geführt habe, daß der Glaube an feste Werte und große Literatur verlorengegangen sei. (Bloom 1987) Mit diesem Rundumschlag reagierten Bennett und Bloom auf eine Debatte, die daraufhin neu aufflammte und unter den Stichworten ‘Multikulturalismus’-, ‘P.C.’ (‘Politically Correct’)- oder ‘Kanondiskussion’ bekannt wurde.

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© 1996 Centaurus Verlag & Media UG

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Schwenk, K. (1996). Einleitung. In: Politik des Lesens. Frauen. Männer. Geschlechterverhältnisse. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-446-9_1

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