Zusammenfassung
“Unser Film soll dem großen Menschenfreund und Revolutionär Semmelweis ein Denkmal setzen. Denn auch er gehört zu den Bahnbrechern einer neuen Zeit.” So zitiert eine Vorankündigung, veröffentlicht in “Der neue Film”, die Absicht der Drehbuchautoren Joachim Barckhausen und Alexander Graf Stenbock-Fermor. Wie es weiter in dem am 24. Dezember 1949 veröffentlichten Zeitungsartikel heißt, habe zu diesem Zeitpunkt der genaue Titel des Films noch nicht festgestanden.2 Die Rede ist von dem am 2. Juni 1950 uraufgeführten DEFA-Film “Semmelweis — Retter der Mütter”.
So der Titel einer Filmkritik, am 15. Juni 1950 veröffentlicht in “Die Zeit”.
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Notizen
In Ungarn selbst war schon 1939 ein Film unter der Regie von Andre De Toth auf die Leinwand gekommen, doch darf vermutet werden, daß diese Produktion keinen größeren internationalen Bekanntheitsgrad erreichte. Nähere Informationen zu diesem Film waren nicht zu erlangen. Nachgewiesen ist er in: Goble, Alan (Hrsg.),The international film index 1895–1990, London/Melbourne/München/New Jersey 1991. — Im deutschsprachigen Raum war schon vor 1949 zweimal der letztlich nicht realisierte Versuch unternommen worden, das Leben des Arztes Ignaz Philipp Semmelweis zu verfilmen, und zwar von der CCC in Berlin und von der Wiener Pabst-Kiba-Produktion; vgl. dazu Der neue Film, wie Anm. 2.
Als eine Art “Buch zum Film” ist das Drehbuch 1950 beim Deutschen Filmverlag Berlin erschienen. Wie es im Nachwort heißt, hätten die Autoren die “Urform gewählt, so wie sie von ihnen für den Film abgeliefert wurde”, wodurch sich “einige Stellen des Buches von dem fertigen Film wesentlich unterscheiden”. Vgl. Barckhausen, Joachim und Stenbock-Fermor, Graf Alexander, Semmelweis. Retter der Mütter, Berlin 1950, S. 155.
Vgl. Drewniak, Boguslaw, Der deutsche Film 1938–1945. Ein Gesamtüberblick, Düsseldorf 1987, S. 337.
Vgl. Killy, Walter (Hrsg.), Literatur Lexikon, Gütersloh/München 1991, Bd. 11, S. 171
Theweleit, Klaus, Männerphantasien, Hamburg 1980, Bd. 1, S. 146–148.
Vgl. Kersten, Heinz, Das Filmwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, Bonn/Berlin 1963, S. 9.
Vgl. Kersten, Heinz, Entwicklungslinien, in: Film in der DDR. Reihe Film 13, München/Wien 1977, S. 20f.
Vgl. Hegar, Alfred, Ignaz Philipp Semmelweis. Sein Leben und seine Lehre, zugleich ein Beitrag zur Lehre der fieberhaften Wundkrankheiten, Freiburg i. B. und Tübingen 1882.
Vgl. Bruck, Jacob, Ignaz Philipp Semmelweis. Eine geschichtlich-medicinische Studie, Wien und Tschechen 1887.
Vgl. Grosse, Johannes, Ignaz Philipp Semmelweis, der Entdecker der Ursache des Kindbettfiebers, Leipzig und Wien 1898.
Vgl. Schürer von Waldheim, Fritz, Ignaz Philipp Semmelweis. Sein Leben und Wirken. Urteile der Mit- und Nachwelt, Wien und Leipzig 1905.
Vgl. Podach, E. F., Ignaz Philipp Semmelweis, Berlin/Leipzig 1947. Dieses Werk steht dem Drehbuch ideologisch sehr nahe.
Vgl. Berger, Baron Alfred von, Semmelweis und andere Geschichten. Novellen, Berlin 1904.
Vgl. Malade, Theo, Semmelweis. Der Retter der Mütter. Der Roman eines ärztlichen Lebens, München 1924. Wahrscheinlich wurde der Titel des Films von Malades Romanbiographie übernommen.
Vgl. Antall, József, Ignaz Semmelweis (1818–1865), in: Engelhardt, Dietrich von und Hartmann, Fritz, Klassiker der Medizin, Zweiter Band, München 1991.
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Triebs, M. (1993). “Antiseptisches aus Babelsberg” — Bemerkungen zum DEFA-Spielfilm “Semmelweis — Retter der Mütter” (1950). In: Benzenhöfer, U. (eds) Medizin im Spielfilm der fünfziger Jahre. Reihe Medienwissenschaft. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-436-0_4
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