Zusammenfassung
Wie wir am Ende des vorhergehenden Abschnitts gesehen haben, stellt Foucault am Ende der siebziger Jahre die spezifischen Grenzerfahrungen, die stets auch Erfahrungen der Individualisierung sind, in die umfassendere Perspektive des Problems der Individualität und der individualisierenden Macht. Diese Verschiebung wird begleitet von Äußerungen, die die Interpretation erlauben, Foucault distanziere sich vom Thema der Erfahrung im Allgemeinen. Ich möchte jedoch zeigen, daß es sich hier um die Ablehnung eines bestimmten philosophischen Erfahrungsbegriffs handelt, der als ungeeignet betrachtet wird, aus den individualisierenden und totalisierenden Machtnetzen der Moderne hinauszuführen. Und die Suche nach Möglichkeiten der Übertretung des Individuellen, das so vollständig von der normalisierenden Macht erfaßt ist, wird nun immer wichtiger für Foucault. Im Folgenden werden wir zwei von Foucault aufgezeigte Formen der Übertretung eingehender betrachten; zwei Formen, die einander näher sind, als es uns scheinen mag: eine bestimmte Tradition der Kritik und das von Bataille entwickelte Denken der Transgression. Beide sind, wie ich zu zeigen hoffe, an das Thema der Erfahrung genküpft, welches das Gravitationszentrum des Denkens Foucaults darstellt.
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Neuenhaus-Luciano, P. (1999). Kritik und Transgression. In: Individualisierung und Transgression. Schnittpunkt * Zivilisationsprozeß. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-415-5_4
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0239-3
Online ISBN: 978-3-86226-415-5
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