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Die selbstorganisierte als ursprüngliche Form der neuen Frauenbildung

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Frauenbildung in selbstorganisierten Projekten

Part of the book series: Aktuelle Frauenforschung ((AFG))

  • 35 Accesses

Zusammenfassung

Traditionell stellen Frauen in der ehemaligen Bundesrepublik seit langem die Mehrheit in der Teilnehmerinnenschaft der Erwachsenenbildung5. Allerdings gewinnt die speziell an Frauen gerichtete Bildungsarbeit in den letzten zwanzig Jahren eine zunehmend neue Bedeutung, nachdem sie für rund drei Jahrzehnte eher unbeachtet blieb und in dieser Zeit Angebote als selbstverständlich galten, deren Inhalte weitgehend auf eine Bestärkung herkömmlicher weiblicher Rollen der Hausfrau und Mutter ausgerichtet waren (vgl. Tornieporth 1976; GriechenHepp 1979, S. 42ff.). Jurinek-Stinner macht zwar in einem historischen Abriß zur Frauenbildung auf einige Mitarbeiterinnen in Volkshochschulen und Gewerkschaften aufmerksam, die seit Mitte der 40er Jahre die gesellschaftliche Gleichstellung der Frau mit Hilfe von Bildungsprozessen anstrebten, sie stellt jedoch 1982 (S. 16) fest: “‘Neu’ ist das heutige Problembewußtsein zur Frauenbildung sicherlich nicht generell. Allerdings sind in den letzten zehn Jahren mehr Initiativen und neue Modelle gestartet worden als in den Jahren zwischen 1945 und 1970.”

Ich spreche im folgenden von selbstorganisierten Projekten, weil diese Bezeichnung m.E. weitestgehend zutrifft. Selbstorganisation steht zum einen für den Prozeß der eigenverantwortlichen Initiierung und des Aufbaus von Projektstrukturen. Zum zweiten umfaßt Selbstorganisation die breite Verantwortlichkeit der Mitarbeiterinnen, die die gesamten Rahmenbedingungen organisieren und die Bildungsarbeit durchführen. Zum dritten steht der Begriff für die Möglichkeit der Selbstorganisation der Teilnehmerinnen innerhalb der Projekte. Der Autonomiebegriff verliert für die Kennzeichnung der Bildungsprojekte gegenwärtig an Treffsicherheit und betont Aspekte, die nur noch für Teilbereiche Gültigkeit haben. Die inzwischen langjährigen Abhängigkeiten von “Geldgebern” innerhalb patriarchaler Strukturen ziehen eine Anpassungsbewegung nach sich. Autonomie als politischer Anspruch und als politische Strategie bedarf deshalb heute einer erneuten Diskussion (vgl. Appelt 1991).

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© 1995 Centaurus Verlag & Media UG

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Bindel-Kögel, G. (1995). Die selbstorganisierte als ursprüngliche Form der neuen Frauenbildung. In: Frauenbildung in selbstorganisierten Projekten. Aktuelle Frauenforschung. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-401-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-401-8_2

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-89085-963-7

  • Online ISBN: 978-3-86226-401-8

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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