Zusammenfassung
Die Rolle der institutionellen Struktur von Volkswirtschaften stand in der traditionellen wirtschaftstheoretischen Analyse überwiegend im Hintergrund. Diese Struktur wurde nicht als veränderlicher Faktor, sondern als Datum des ökonomischen Prozesses behandelt. Aufgrund der impliziten Annahme eines meist rudimentären institutioneilen Rahmens wurde diesem in den Modellaussagen keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In der neueren Wirtschaftstheorie wird dagegen dieser Rahmen selbst zum Untersuchungsgegenstand der Analyse.1 Diese Entwicklung im ökonomischen Denken läßt sich aus dem gewachsenen Interesse ableiten, die Natur wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und deren Wandel zu verstehen und erklären zu können. Aufgrund der Deter-minierung dieses Rahmens durch institutionelle Strukturen in einer Volkswirtschaft muß sich notwendigerweise dieses Interesse auf eine nähere Analyse gesellschaftlicher Institutionen und deren Entwicklung beziehen. Gleichwohl gibt es einige theoriengeschichtliche Ansätze, die sich schon viel früher mit der Frage des Entstehens und Wandels von gesellschaftlichen Institutionen auseinandersetzten.2 In der heutigen Literatur beschäftigt sich eine Reihe ökonomischer Theoriengebiete mit dem Phänomen der ‘Institution’. Sie können unter dem Begriff Moderne Institutionenökonomie zusammengefaßt werden.3 Im Gegensatz zu den frühen, theoretisch kaum fundierten Ansätzen versucht die Moderne Institutionenökonomie unter Verwendung des heutigen wirtschaftstheoretischen Instrumentariums die Konsequenzen der Einbeziehung von Institutionen in den gesellschaftlichen Prozeß, deren Rolle und deren Einfluß auf die Entwicklung von Volkswirtschaften zu analysieren.4
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Lord, T. (1995). Interessen und Institutionen — Theoretischer Hintergrund und Implikationen für die Geld- und Währungspolitik. In: Die Performance der Europäischen Währungsordnung. Schriften zur Geldtheorie und Geldpolitik. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-372-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-372-1_2
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0030-6
Online ISBN: 978-3-86226-372-1
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