Zusammenfassung
Unter der Seigniorage oder dem Münz- bzw. Geldemissionsgewinn1 „ist die Differenz zwischen dem Nennwert und den Herstellungskosten einer Münze, die dem Bundeshaushalt zufließt“2, zu verstehen. Der Begriff des Münzgewinnes läßt sich auch auf Banknoten oder Depositen übertragen, so daß er als Gewinn einer Zentralbank3 resultierend aus der Geldemission interpretiert werden kann4. Er entsteht dadurch, daß eine Notenbank Geld in Form von Münzen5, Noten und Depositen als unverzinsliche Verbindlichkeiten emittiert und als Gegenwert verzinsliche Aktiva zur Deckung des Geldumlaufs erwirbt.6 Klein/Neumann definieren die Seigniorage „as the government’s revenue from the creation of money. Empirically, on the other hand, seigniorage is typically proxied by the private sector’s cost of holding money”7. Die Bereitschaft der Wirtschaftssubjekte, Zentralbankgeld gegen die Hingabe von Gütern und Forderungen zu erwerben, „beruht auf der Zweckmäßigkeit der Verwendung von stoffwertlosem Geld“8
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Notizen
Euba, N. (1978): Der Münzgewinn der Geldschöpfung und seine Verteilung, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiST) /1978, S. 50.
Deutsche Bundesbank (1989c): Deutsche Bundesbank, Geldpolitische Aufgaben und Instrumente, Sonderdrucke der Deutschen Bundesbank Nr. 7, Frankfurt 1989, S. 16f.
Wettlaufer, H.-D. (1987): Der Gewinn der Notenbank aus volkswirtschaftlicher Sicht, Idstein 1987, S. 9ff.
Kath, D. (1982): Defizitfinanzierung durch Zentralbankgewinne? in: LIST-Forum 1981/82, S. 199ff.
Klein, M./Neumann, M. (1990): Seigniorage: What is it and who gets it? In: Weltwirtschaftliches Archiv, Band 126, 1990, S. 205.
Meyer, U. (1986): Entstehung und Verteilung von Münzgewinn, in: Schumann, J. (Hrsg.): Außenhandel und internationale Finanzwirtschaft aus der Sicht deutscher und polnischer Ökonomen, Bad Honnef 1986, S. 194.
Einen guten Überblick über die einzelnen Konzepte der Messung der Seigniorage bieten Klein, M./Neumann, M. (1990) und Rühmann, P. (1991): Seigniorage und Inflation, in: WISU 8–9/91, S. 623–628.
Weiterfahrende Literatur zum Thema Seigniorage bietet bspw. Grilli, V. (1989): Seigniorage in Europe, in: De Cecco, M./Giovannini, A. (Hrsg.): A European Central Bank? Perspectives on monetary Unification after ten years of the EMS, Cambridge 1989, S. 53–79,
Gros, D. (1989): Seigniorage in the EC: The Implications of the EMS and Financial Market Integration. IMF Working Paper No. 7, Washington 1989.
Duwendag, D. (1993): Geldtheorie und Geldpolitik, 4. Auflage, Köln 1993, S. 230ff.,
Issing, O. (1991): Einführung in die Geldtheorie, 8. Auflage, München 1991, S. 50ff.,
Jarchow, H.-J. (1993): Theorie und Politik des Geldes, Band 1, 9. Auflage, Göttingen 1993, S. 123ff. und
Köhler, C. (1977): Geldwirtschaft, Band 1 Geldversorgung und Kreditpolitik, 2. Aufl., Berlin 1977, S. 5ff.
Köhler, C. (1978): Geldwirtschaft, Band 2, Zahlungsbilanz und Wechselkurs, Berlin 1978, S. 15.
Ohne Verfasser (1992a): How Central Banks play the markets, in: Euromoney, September 1992, S. 49–57.
Ohne Verfasser (1992a): S. 50ff. und auch Deutsche Bundesbank (1990b): Die längerfristige Entwicklung der Weltwährungsreserven, in: Monatsberichte Januar 1990, S. 34–55.
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Schenk, J. (1997). Die Gewinnausschüttung als Einnahmequelle des Staates. In: Die Gewinnverwendung der Zentralbanken im internationalen Vergleich. Schriften zur Geldtheorie und Geldpolitik. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-361-5_3
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