Zusammenfassung
Wohl die meisten Völker wanderten, migrierten, ehe sie dauerhaft seßhaft wurden. Sie orientierten sich dabei an Vorkommen von sauberem Wasser, folgten den eigenen und den Nahrungsquellen ihrer Viehherden, wichen ungünstigen Klimabedingungen und unfreundlichen Jahreszeiten aus. Erntevölker, noch immer Nomaden, kehrten zur Reifezeit wildwachsender Getreideahnen regelmäßig in die Steppenregionen zurück, in denen jene gediehen. Sie sammelten die Früchte und Samen gemeinsam ein, legten Vorräte an und wanderten weiter, um andernorts nach Eßbarem zu suchen.
„Die Dorfbewohner sind aufgrund ihrer Monetarisierung längst keine Selbstversorger mehr wie früher. Die Bauern sind gezwungen, ihre Produkte zu verheerenden Bedingungen zu verkaufen, nur um bezahlen zu können, was von ihnen gefordert wird, und müssen sich ihre Nahrung selbst kaufen … weil wir versäumt haben, uns für die Armut zu entscheiden, verfolgt oder bedroht uns nun das Elend … Um ein Volk aus dem Elend herauszuführen, genügt es nicht, nur seine materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. Auch ein kultureller Notstand allein kann die Verwirklichung der Demokratie gefährden.“1
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Notizen
Albert Tévoédjrè, Armut — Reichtum der Völker, Wuppertal 1982.
Reinhard Heller, Obst in der Altmark. Entstehung, Verbreitung und Verdrängung von Lokalsorten. Verein KULTUR-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e.V., 1995, 106 S.
Vgl. Thomas Gladis, Vorkommen und potentielle Nutzung von seltenen Gemüsearten und -sorten. Schriften zu Genetischen Ressourcen, Band 2, 1996, S. 72–82
sowie Thomas Gladis und Brunhilde Bross-Burkhardt, Der Eschlauch in Deutschland — angepflanzt und vergessen, gesucht und wiedergefunden. Poster zum Symposium „Zwiebel 2000”, München, September 2000 und zum „Tag der Kulturpflanze”, Hamburg Oktober 2000.
Alois Seidl, Deutsche Agrargeschichte. Schriftenr. FH Weihenstephan SWF 3, 1995.
Thomas Gladis, Kulturelle Vielfalt und Biodiversität — hier, in Deutschland und anderswo. VEN Samensurium, Heft Nr. 10, 1999, S. 22–36.
Nikolai Ivanovich Vavilov, Geographical regularities in the distribution of the genes of cultivated plants. Bull. appl. Bot. Gen. i Sel. 17,3 (russ.), 1926, pp. 411–428 (engl. summary).
Inge Buck, Zwischen Glücksinsel, Observation und Planungsvertreibung — Eine Recherche aus den Bremer Kleingärten, in: Elisabeth Meyer-Renschhausen und Anne Holl, Hrsg., Die Wiederkehr der Gärten — Kleinlandwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung, Innsbruck/Wien 2000, S. 162–175.
Karl Hammer, Thomas Gladis and Axel Diederichsen, In-situ- and on-farm-management of plant genetic resources. Crop Science Congress, Hamburg, August 17–22, 2000.
Karl Hammer, Miguel Esquivel and Helmut Knüpffer (eds.), “… y tienen faxones y fabas muy diversos de los nuestros …” Origin, Evolution and Diversity of Cuban Plant Genetic Resources. Gatersleben 1992–1994, 3 vols.
Nancy Arrowsmith, Thomas Gladis and Anni Kanzler, Collecting in northeastern Austria, 1997. Plant Genetic Resources Newsletter 113, 1998, pp. 35–37.
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Gladis, T. (2002). Immigrantengärten in Bonn — Vielfalt der Kulturen. In: Meyer-Renschhausen, E., Müller, R., Becker, P. (eds) Die Gärten der Frauen. Frauen · Gesellschaft · Kritik, vol 35. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-354-7_19
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