Zusammenfassung
Der von Ferdinand Ebner postulierte Gedanke, den Menschen aus der Polarität des Ich-Du-Verhältnisses zu begründen und zu verstehen, wurde von Martin Buber weitergedacht und kam in seiner Lehre zur vollen Entwicklung. Das absolute, ideelle Ich der idealistischen Philosophie, das Ferdinand Ebner „eine in der Luft schwebende Abstraktion“148 und „eine Seifenblase des spekulativen Verstandes, die der nächst beste Windhauch aus der Welt der Wirklichkeiten des menschlichen Lebens zum Zerplatzen bringt“149 nennt, wird bei Buber zum faktischen, konkreten Ich, nicht mehr wie bei Ebner hauptsächlich zum Du Gottes. Das Ich wird bei Buber nicht mehr, wie bei den Idealisten, vom je eigenen Selbst her gefasst, sondern gründet im Zwischen150, d.h. in der Relationalität von Ich und Du. Das Sein ist nicht als Erzeugnis des erkennenden Ich zu interpretieren, sondern ereignet sich dynamisch als Wirklichkeit zwischen Mensch und Mensch sowie Mensch und Welt.151
„Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe schaffen als sein Gegenuber“.147
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Wojcieszuk, M.A. (2010). „Im Anfang ist die Beziehung“: Dialogik Martin Bubers. In: „Der Mensch wird am du zum Ich“. Reihe Philosophie, vol 34. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-336-3_3
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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Online ISBN: 978-3-86226-336-3
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