Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit über sozio-kulturelle Wandlungsprozesse in einem javanischen Dorf soll einen Beitrag dazu leisten, eine Lücke in der Ethnographie Javas zu schließen. Dem an Java interessierten Leser wird kaum verborgen bleiben, daß in der empirischen Forschung zum ländlichen Java zwei Tendenzen existieren, die sich zunehmend zu zwei „ethnographischen Traditionen“ entwickelt haben. Während sich die Pioniere der Anfangsphase wie Clifford Geertz, R. M. Koentjaraningrat, Ann Ruth Willner und Robert Jay1 fast ausschließlich für die qualitativen Aspekte des javanischen Dorflebens interessierten, hat sich seit Mitte der siebziger Jahre eine Neuorientierung in Richtung objektiv quantifizierbarer, weitgehend auf statistischem Material basierender Untersuchungen durchgesetzt, welche die qualitativen Ansätze merklich zurückgedrängt hat.2 Dies ist weit mehr als der Austausch einer Forschungsmethode durch eine andere, vielmehr sind damit zwei völlig verschiedene Ansätze, Schwerpunkte und Forschungsziele angesprochen, die bislang nur selten zu einer integrierten Synthese gelangten. Das Interesse der ersten, „symbolbezogenen“ Phase richtete sich auf die kulturelle Dimension der Handlungen javanischer Dorfbewohner, d.h. auf die Interpretation der sozial produzierten Wirklichkeit der Javanen. Dieser Ansatz ist vor allem dahingehend kritisiert worden, daß er Fragen politischer Machtverhältnisse und des dialektischen Zusammenhangs zwischen kulturellen Systemen und historischer Erfahrung aus der Analyse ausklammert und deshalb als ahistorisch zu betrachten sei.3
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Burkard, G. (2000). Einleitung. In: Bauern, Kader und Migranten. Sozioökonomische Prozesse in Asien und Afrika. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-297-7_1
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0284-3
Online ISBN: 978-3-86226-297-7
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