Gesetzliche Grundlagen gegen die Gefährdung Jugendlicher durch Alkohol

Zusammenfassung

Nicht nur in der Schule, sondern in der Gesellschaft allgemein wird vielfach von einer Verrechtlichung gesprochen. Für den Suchtbereich kann hiervon nicht die Rede sein. Eine allgemeine gesetzliche Grundlage, die auch den Schulbereich umfassen könnte, existiert nicht. Sucht wird als Schlagwort in der juristischen Literatur kaum erwähnt. Auch in der Rechtsprechung wird Sucht verhältnismäßig stiefmütterlich behandelt. Erstmals ist der Begriff Sucht in der grundlegenden Entscheidung des Bundessozialgerichts vom 1. Juni 1968 näher dargestellt — nach Meinung des Bundessozialgerichts eine Abhängigkeit, die sich im „Nicht-mehr-Aufhören-Können“ äußert. Es ist die erste höchstrichterliche Entscheidung, die Sucht als Krankheit ansieht. Es ging um die Frage der Alkoholabhängigkeit.¹ Nach wie vor ist Alkohol in der Bundesrepublik Deutschland die Droge Nr. 1, so dass trotz der aktuellen Diskussion über Heroinfreigabe die Gefährdung Jugendlicher durch Alkohol ein zentrales Problem ist.