Auszug
„Kein Zweifel, je intensiver eine Gesellschaft von verschiedenen Nationalitäten, Ethnien, Kulturen, Religionen und Lebensstilen geprägt ist, desto spannender wird sie (und desto grö\er wird möglicherweise ihr Vermögen, mit ungewohnten Problemen pragmatisch umzugehen). Fas heißt aber gerade nicht, dass die multikulturelle Gesellschaft harmonisch wäre. In ihr ist vielmehr - erst recht dann, wenn sich wirklich fremde Kulturen begegnen - der Konflikt auf Dauer gestellt. Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam, wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinander zu streben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen. In der multikulturellen Gesellschaft geht es daher um eine Gratwanderung zwischen verbindenden und trennenden Kräften” (Cohn-Bendit und Schmid in Die Zeit Nr. 48, 22.11.1991).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 Deutscher Universitäts-Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2006). Ausblick: „Die Gratwanderung zwischen Verbindendem und Trennendem bleibt eine Herausforderung.”. In: Schule und Sachunterricht in Ost- und Westdeutschland. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9673-8_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9673-8_9
Publisher Name: DUV
Print ISBN: 978-3-8350-6043-2
Online ISBN: 978-3-8350-9673-8
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)