Auszug
Das Leben in einer modernen Industriegesellschaft erfordert die Fähigkeit, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft trennen zu können. Mit dieser Dreiteilung wird Zeit gewöhnlich im Alltagsdiskurs — und nicht nur dort — assoziiert. Wie der Zeitpfeil verdeutlicht, flieβt Zeit in eine Richtung, d.h. sie schreitet unwiederbringlich voran. Sie ist meβbar, wobei uns die Uhr als Zeitmesser die Beschaffenheit von Zeit vor Augen führt: Sie ist gleichförmig, abstrakt und deshalb quantitativ faβbar. Doch Zeit ist mehr als ein Hilfsmittel zur Organisation unseres modernen Alltagslebens. Zeit — und Raum — stellen zentrale Kategorien der Selbst- und Weltauffassung dar. Wie sehr Zeit in der „westlichen„1 Welt zu einer rationalen Kategorie geworden ist, zeigt anschaulich das folgende Beispiel aus den USA.
Ich leugne nicht die gesellschaftlichen Differenzen innerhalb des „Westens„. Dennoch wird hier der „Westen“ nicht als kulturelle oder geographische, sondern als epistemologische Einheit betrachtet. Die doppelten Anfuhrungszeichen weisen darauf hin, daß ein Diskurs des „Westens“ existiert. Der Problematik dieser Vereinfachung bin ich mir bewußt. In einzelnen, bedeutenden Fällen wird auf innerwestliche Unterschiede hingewiesen.
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© 2006 Deutscher Universitäts-Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Einleitung. In: Gabbani-Hedman, S. (eds) Zeitvorstellungen in Japan. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9651-6_1
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