Auszug
Die Industrieökonomik befasst sich mit der Struktur, der Funktionsweise und dem Marktverhalten von Unternehmungen und dessen Wechselwirkung mit der Branche bzw. Industrie (vgl. Schwalbach 1997, S. 166; Tirole 1995, S. 4). Sie stellt daher ein geeignetes wirtschaftstheoretisches Fundament für diese Arbeit dar, zumal sie sich dabei durch eine hohe Realitätsnähe auszeichnet. Angesichts des breiten Erklärungsanspruchs der Industrieökonomik erscheint es nicht überraschend, dass sie keine klar abgrenzbare Forschungsrichtung darstellt (vgl. u. a. Tirole 1995, S. 4). Die Industrieökonomik besteht aus einer Vielzahl verschiedener Forschungsrichtungen, welche stark differierende Methoden anwenden, sich gegenseitig überlappen, sich teilweise widersprechen, sich aber auch ergänzen.13 Der Betrachtungsgegenstand der Industrieökonomik ist nicht das einzelne Unternehmen, sondern die gesamte Branche bzw. Industrie (vgl. Bain 1959, S. vii f.). Um ein Verständnis einer Industrie zu schaffen, muss die Industrieökonomik allerdings auch die Struktur und das Verhalten von Unternehmungen analysieren, so dass sich zahlreiche Schnittstellen zur Betriebswirtschaftslehre ergeben (vgl. Schwalbach 1997, S. 165).14
Schon Mason stellte fest, dass die Industrieökonomik „ein sumpfiges Gelände ist, dessen Vermessung methodischen Eklektizismus erfordert“ (Mason zitiert nach: Kaufer 1980, S. 11).
Mit welchen Fragestellungen sich die Industrieökonomik befasst, lässt sich anhand des Structure-Conduct-Performance-Paradigmas (SCP-Paradigma) und dessen Weiterentwicklungen veranschaulichen (siehe für die Darstellung des SCP-Paradigmas und dessen Entwicklungsgeschichte u. a. Audretsch 1995, S. 4ff; Bain 1959, S. 1ff; Bühler/Jaeger 2002, S. 4ff; Carlton/Perloff 2000, S. 238ff; Church/Ware 2000, S. 425ff; Kaufer 1980, S. 6ff; Mason 1939, S. 61ff.; Mason 1957, S. 1ff; Oberender 1994, S. 67f; Scherer 1980, S. 4ff; Schwalbach 1994, S. 94ff; Shepherd 1997, S. 5ff).
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(2007). Theoretische Grundlagen und Stand der Wissenschaft. In: Der Einfluss des Internets auf Intermediäre im Tourismus. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9539-7_2
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