Skip to main content

Untersuchungsfeld und Grundlagen der empirischen Untersuchung

  • Chapter
  • 2126 Accesses

Auszug

Nachdem in den vorangehenden Kapiteln der Forschungsstand aufgearbeitet und das theoretische Erkenntnisinteresse dieser Arbeit expliziert wurde, erfolgt nun die Feld- und Methodenauswahl aufgrund der Problembzw. Fragestellung der Untersuchung. Es werden adäquate Feldzugänge gewählt und die Methoden begründet, mit deren Hilfe das Material dokumentiert und ausgewertet wird. Die Arbeit ist der qualitativen Sozialforschung zuzuzählen und nutzt offene Erhebungs- und Auswertungsmethoden. Um gegenstandsangemessen und methodisch kontrolliert vorzugehen, wird die Einhaltung zentraler Prinzipien qualitativer Forschung (vgl. LupAMNEK 1995) reflektiert und der Forschungsprozess daran ausgerichtet. Die methodologische Reflexion in diesem Kapitel (sowie in Kapitel 5.5) bezieht sich auf die Angemessenheit von Fragestellung, gewählten Methoden und Gegenstand, auf den Grad der Abstraktion, mit der aus dem Material Erkenntnis gewonnen wird, auf die Selbstkontrolle im zyklischen Forschungsprozess und auf die Geltungsbegründung, d.h. insbesondere auf die Nachvollziehbarkeit/Transparenz des Vorgehens und Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

References

  1. Vgl. [http://epp.euxostat.ec.europa.eu] letzter Zugriff: 01.08.2007.

    Google Scholar 

  2. In industriesoziologischen Untersuchungsdesigns haben „sektorale Marktbedingungen, Technikentwicklungen und Arbeitsmärkte“ (Braczyk 1997, S. 540) Vorrang vor der Variable Betrieb. „Erst in dieser nachrangigen Position kann der Betrieb Interesse auf sich ziehen, etwa in der Frage, ob und in welcher Hinsicht betriebliche Spielräume bei der Kombination von Technik, Organisation und Arbeitskraft offen stehen, wie sie genutzt werden und mit welchen Folgen die Nutzung jeweils einherzugehen scheint“ (EBD., S. 540f).

    Google Scholar 

  3. Zu den Kernqualifikationen zählen Qualifikationen aus den Bereichen “der Ausbildungsbetrieb”, „Geschäfts-und Leistungsprozesse“, „Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken”, „IT-Produkte und Märkte“, „Herstellen und Betreuen von Systemlösungen“ (Borch/ Schwarz 2002, S. 20f).

    Google Scholar 

  4. Verordnung über die berufliche Fortbildung im Bereich der Informations-und Telekommunikationstechnik (IT-Fortbildungsverordnung), Bundesgesetzblatt Teil I 2002, S. 1547.

    Google Scholar 

  5. Der Begriff Gegenstand wird von manchen Forscherinnen und Forschern als problematisch bewertet. Gegenstandsangemessenheit sei im Rahmen qualitativer Forschungsprojekte auf methodischer Ebene nicht einzulösen, da sie die Entdeckung dieses Gegenstandes gerade zum Ziel der Forschung habe. Aus konstruktivistischer Perspektive sei statt von einer Trennung von Subjekt und Objekt von einer gemeinsamen Herstellung von Wirklichkeit auszugehen (vgl. Mruck 2000, Anm. 3). Dagegen lehnt Lueger bei ähnlicher methodologischer Reflexion und Argumentation die Konstruktion eines Untersuchungsgegenstandes nicht ab. Gesellschaft und Wissenschaft beruhen für ihn gleichermaßen „auf kommunikativ vermittelten und intersubjektiv gültigen Deutungen“ (LUEGER 2001, S. 18), so dass Gesellschaft nur in einem kommunikativen Prozess zu untersuchen sei. Gefordert sei eine fortdauernde Auseinandersetzung mit den Fragen des gesellschaftlichen, methodologischen und methodischen Zusammenspiels, die für die Forschungsgestaltung zu zwei Anforderungen führe: „die flexible Anbindung an den Untersuchungsgegenstand, die von methodologischen überlegungen geleitet ist (auf die sie reflexiv zurückwirkt); und die Berücksichtigung der Rahmenbedingungen der Forschungstätigkeit, die einen Ausgleich zwischen den Anforderungen des Wissenschaftssystems und des Untersuchungsbereichs vollziehen muß“ (EBD., S. 18).

    Google Scholar 

  6. Wie in diesem Kapitel unten dargestellt wird, folgt die Untersuchung nicht allen Schritten der Grounded Theory, die durch ihre Begründer Glaser und Strauss inzwischen sehr unterschiedlich weiterentwickelt wurde. Sie ist jedoch in der grundlegenden forschungsmethodischen Haltung an der Methodologie der Grounded Theory, so wie sie von Strauss/ Corbin (1996) weiterentwickelt wurde, orientiert.

    Google Scholar 

  7. So verweist auch Hopf darauf, dass „eine stärkere Theorie-Orientierung im Prozeß qualitativer Forschung eine wichtige Voraussetzung für eine zielgerichtete und ergiebigere Gestaltung der Erhebung und auch der Auswertung qualitativer Daten ist“ (Hopf 1996, S. 9).

    Google Scholar 

  8. Ein solches Beziehungsgeflecht der analytischen Elemente wird auch beim axialen Kodieren in der Grounded Theory entworfen. Die durch das offene Kodieren entwickelten Kategorien werden dazu mithilfe eines Kodierparadigmas miteinander und mit dem Kontext des jeweils zu untersuchenden Phänomens in Beziehung gesetzt. Strauss und Corbin empfehlen zum axialen Kodieren eine Reihe von Verfahren zur Erstellung von Verbindungen zwischen den Kategorien nach dem offenen Kodieren (vgl. Strauss/ Corbin 1996). Das Kodierparadigma, welches sie dabei einsetzen, besteht aus Bedingungen, Kontext, Handlungs-und interaktionalen Strategien und Konsequenzen. Es geht dabei um das „Spezifizieren von Bedingungen und Konsequenzen, die bestimmte Handlungen/Interaktionen in Beziehung zu einem Phänomen hervorrufen“ (EBD., S. 215). Für die empirische Untersuchung des informellen Lernens wurde im Rahmen dieser Untersuchung, vor allem der Auswertungsschritt des offenen Kodierens vollzogen und das axiale Kodieren in Form der komparativen Analysen auf Einzelfälle beschränkt.

    Google Scholar 

  9. Geht man davon aus, dass es keine geschlechtsunspezifischen Lern-und Bildungsprozesse gibt, so wäre für die vorliegende Arbeit zu fordern, „die Probe auf Genderexempel“ (Venth 2006, S. 201) zu machen. Zwar spiegelt das Verhältnis von zwei weiblichen zu zwölf männlichen Interviewten das Geschlechterverhältnis in der IT-Branche recht gut wider, jedoch lässt sich daraus in der qualitativen Forschung, die nicht auf Repräsentativität ausgelegt ist, kein schlussfolgender Erkenntnisgewinn ableiten. Positiv zu werten ist, dass in die Untersuchung überhaupt Interviewpartnerinnen mit ihren Sichtweisen auf ihre Lern-und Weiterbildungsprozesse einbezogen werden konnten.

    Google Scholar 

  10. Bei der Transkription wurde das wörtlich Gesprochene notiert. Sprachliche Einfärbungen und Akzente blieben unberücksichtigt (zu den Transkriptionsregeln vgl. Kuckartz 2005). Während bei den intensiv analysierten und interpretierten Interviews der Einzelfälle des AT, BK und BF sowie bei allen Interviews der zweiten Erhebungsphase eine vollständige und wörtliche Feintranskription vorgenommen wurde, sind die Interviews der ersten explorativen Erhebungsphase sprachlich geglättet worden, indem grammatikalische Korrekturen vorgenommen wurden und keine Ausdrücke sprachlicher Verzögerung der mündlichen Sprache notiert wurden.

    Google Scholar 

  11. Bohnsack unterscheidet für das Verfahren der Dokumentarischen Methode, die insbesondere erfolgreich für Gruppendiskussionen eingesetzt wurde, das, was gesagt oder berichtet wird und auf diese Weise thematisch wird von dem, was sich in dem Gesagten dokumentiert, also wie und in welchem Rahmen ein Thema behandelt wird (vgl. Bohnsack 2000, S. 383). Entsprechend benennt er zwei Typen von Interpretationsarbeit: die formulierende und die reflektierende Interpretation. Während die formulierende Interpretation die thematische Struktur der äußerungen wiedergibt, zielt die reflektierende Interpretation auf die Rekonstruktion der Orientierungsmuster der Befragten.

    Google Scholar 

  12. Das Programm unterscheidet sich in dieser Funktion von ATLAS.ti, welches Kategorien netzwerkartig miteinander in Verbindung setzt (zu den methodologischen Implikationen unterschiedlicher Datenanalysesoftware in der Qualitativen Weiterbildungsforschung vgl. Molzberger/ Rauten-strauch 2005).

    Google Scholar 

Download references

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2007 Deutscher Universitäts-Verlag und VS Verlag für Sozialwissenschaften| GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

(2007). Untersuchungsfeld und Grundlagen der empirischen Untersuchung. In: Rahmungen informellen Lernens. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5493-6_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5493-6_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8350-7014-1

  • Online ISBN: 978-3-8350-5493-6

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics