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Auszug

Nachdem am Beispiel der bilanziellen Behandlung des Goodwills festgestellt wurde, dass eine umfassende Rechnungslegung gegenwärtig weder in der deutschen noch in der britischen und internationalen Rechnungslegung besteht, soll im Dritten Teil nach alternativen Lösungen gesucht werden. Hierzu wird zunächst das Spektrum möglicher Reformkonzepte für eine umfassende Rechnungslegung aufgezeigt, bevor mit dem Konzept einer multifunktionalen Fair-Value-Bilanz und dem Konzept monofunktionaler Bilanzen für Zahlungsbemessungs- und Informationszwecke zwei innerbilanzielle Reformkonzepte ausführlich analysiert und hinsichtlich ihrer Zweckmäßigkeit beurteilt werden.

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References

  1. Vgl. Sigloch, J., Einheitliche Gewinnermittlung, in: Schneider, D. u. a. (Hrsg.), Festschrift Siegel (2005), S. 562.

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  2. Vgl. Schmidt, I., Goodwill (2002), S. 70 f. und sec. 263 u. 264 CA 1985.

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  3. Vgl. hierzu Schildbach, T., US-GAAP (2002), S. 15; Leftwich, R., Accounting Information (AR 1983), S. 23 ff. sowie Löhr, D., IAS (IFRS) versus HGB (StuB 2003), S. 649. Kahle betont hingegen, dass den US-GAAP nicht die Aufgabe einer Ausschüttungsbegrenzung zukomme und dass lediglich im kalifornischen Gesellschaftsrecht für Zwecke der Zahlungsbemessung direkt auf die Rechnungslegungsstandards zurückgegriffen werde (vgl. Kahle, H., Bilanzieller Gläubigerschutz (ZfB 2002), S. 698 f.). Wie der Autor jedoch ebenfalls aufzeigt, geht die Zahlungsbemessungseinschränkung in privatvertraglichen Kreditverträgen regelmäßig von den US-GAAP als Startpunkt aus (vgl. S. 701.), so dass die hier getroffene Einordnung als außerbilanzielle Verbindung der Informations-und Zahlungsbemessungsfunktion und nicht als vollständige Entkopplung sehr wohl begründet ist. Ausführlich zur Stellung der Zahlungsbemessungsfunktion im US-amerikanischen Recht vgl. auch Emmrich, M., Reform der externen Rechnungslegung (1999), S. 85–94.

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  4. Für einen Literaturüberblick zu Vorschlägen für ein Intellectual Capital Statement, das auch als „Intellectual Property Statement“ oder „Intangible Assets Statement“ bezeichnet wird und vor allem in der skandinavischen Rechnungslegungspraxis und-forschung entwickelt wurde, vgl. Larsen, H. u. a., Intellectual Capital Statements (AAR 1999), S. 366 ff.; Mouritsen, J. u. a., Intellectual capital supplements (AA&AJ 2001), S. 399 ff. Auch im deutschsprachigen Schrifttum wurden entsprechende Ansätze aufgegriffen und zum Teil weiterentwickelt (vgl. Arbeitskreis „Immaterielle Werte“, Freiwillige externe Berichterstattung (2003), S. 1233 ff.; Daum, J., Intellectual Capital Statements (Controlling 2003), S. 143 ff.; Broda, B., Intellektuelles Kapital (ST 2003), S. 729 ff.; Haller, A./Dietrich, R., Intellectual Capital Bericht (DB 2001), S. 1045 ff.; Haller, A., Immaterielle Vermögenswerte, in: Möller, H./Schmidt, F. (Hrsg.), Festschrift Coenenberg (1998), S. 587 ff.; Pellens, B./Fülbier, R., Immaterielle Vermögensgegenstände, in: Küting, K./Weber, C.-P. (Hrsg.), Wertorientierte Konzernführung (2000), S. 146 ff.; Maul, K.-H./Menninger, J., Intellectual Property Statement (DB 2000), S. 529 ff.; Kasperzak, R. u. a., Intellectual Capital (DStR 2001), S. 1494 ff.).

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  5. Für einen Literaturüberblick und Definitionsvorschlag zum Value Reporting, das z. T. auch als Business Reporting bezeichnet wird, vgl. Rudwedel, F./Schultze, W., Value Reporting (ZfbF 2002), S. 602 ff. u. Ruhwedel, F./Schultze, W., Value Reporting (Controlling 2004), S. 489 ff. Zur Vertiefung vgl. Heumann, R., Value Reporting (2005); Nonnenmacher, R., Value Reporting, in: Dirrigl, H. u. a. (Hrsg.), Festschrift Wagner (2004), S. 149 ff.; Wolf, K., Value Reporting (UM 2004), S. 420 ff.; Arbeitskreis „Externe Unternehmensrechnung“, Value Reporting (DB 2002), S. 2337 ff.; Saitz, B./Wolbert, J., Value Reporting (Controlling 2002), S. 321 ff.; Günther, T., Value Based Reporting (BB 2001), S. 1623 ff.; Labhart, P., Value Reporting (1999); Böcking, H.-J., Rechnungslegung und Kapitalmarkt, in: Ballwieser, W./Schildbach, T. (Hrsg.), Rechnungslegung und Steuern international (1998), S. 17 ff.; Noll, D./Weygandt, J., Business Reporting (JoA 1997), S. 59 ff.

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  6. Vgl. auch Sigloch, J., Einheitliche Gewinnermittlung, in: Schneider, D. u. a. (Hrsg.), Festschrift Siegel (2005), S. 562.

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  7. Der Begriff „multifunktional“ lehnt sich an Pellens/Fülbier an, die von multifunktionalen im Gegensatz zu monofunktionalen Regelsystemen sprechen (Pellens, B./Fülbier, R., Rechnungslegungsregulierung (ZGR 2000), S. 587.). Herzig sieht in der „Multifunktionalität des Einzelabschlusses“ das eigentliche Problem einer Internationalisierung der deutschen Rechnungslegung (Herzig, N., Entzauberung (FAZ v. 11.03.2002), S. 27.)

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  8. Vgl. zu dieser Systematik Schmidt, L., Maßgeblichkeitsprinzip (1994), S. 158 ff. Zu ähnlichen Systematisierungen sowie zu den Problemen stiller Reserven vgl. Sigloch, J., Einkommensbesteuerung, in: Elschen, R. u. a. (Hrsg.), Festschrift Schneider (1995), S. 693 f.; Siegel, T. u. a., Stille Reserven (ZIP 1999), S. 2079 ff. Zur Kritik an der Ambivalenz stiller Reserven, die üblicherweise auch still aufgelöst werden, vgl. statt vieler Ballwieser, W., Nutzen handelsrechtlicher Rechnungslegung, in: Ballwieser, W. u. a. (Hrsg.), Festschrift Clemm (1996), S. 12.

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  9. Vgl. S. 41 sowie den Bezug im Rahmenkonzept der US-GAAP, wonach die Rechnungslegung zwar nicht auf eine direkte Unternehmensbewertung abzielt, die bereitgestellten Informationen hierfür jedoch nützlich sein können (FASB, SFAC 1 (1978), Par. 41 und FASB, SFAC 5 (1984), Par. 27.).

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  10. Zum Vorschlag, eine solche Rücklage einzurichten, vgl. etwa Siegel, T. u. a., Stille Reserven (ZIP 1999), S. 2080; Baetge, J./Thiele, S., Gläubigerschutz, in: Budde, W. u. a. (Hrsg.), Festschrift Beisse (1997), S. 23; Ordelheide, D., Wettbewerb der Rechnungslegungssysteme, in: Börsig, C./Coenenberg, A. (Hrsg.), Controlling und Rechnungswesen (1998), S. 31; Siegel, T. u. a., Stille Reserven (ZIP 1999), S. 2080; Siegel, T., Zeitwertansatz, in: Göbel, S./Heni, B. (Hrsg.), Festschrift Scherrer (2004), S. 312. In den IFRS findet sich für die Neubewertungsrücklage die Bezeichnung revaluation surplus (vgl. insbesondere IASB, IAS 16 (2004), Par. 39; IASB, IAS 38 (2004), Par. 85.), während die US-GAAP den Begriff Other Comprehensive Income verwenden (vgl. FASB, SFAS 130 (1997), Par. 10.). Ein unmittelbarer Vergleich ist hier jedoch problematisch, da beide Neubewertungskonzepte historisch auf unterschiedliche Kapitalerhaltungskonzepte zurückgehen. So liegt den US-GAAP stets die nominelle Kapitalerhaltung zugrunde, während die erfolgsneutrale Neubewertung nach IAS 16 und IAS 38 mit der substanziellen Kapitalerhaltung in Verbindung steht (vgl. hierzu insbesondere die problematische erfolgsneutrale Umbuchung der Neubewertungsrücklage gemäß IASB, IAS 16 (2004), Par. 41 sowie IASB, IAS 38 (2004), Par. 87).

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  11. Dies beabsichtigt etwa Siegel, indem er den Ausweis eines informativen und eines vorsichtigen (ausschüttungsfähigen) Gewinns vorschlägt (vgl. Siegel, T., Gläubigerschutz, in: Fischer, T./Hömberg, R. (Hrsg.), Festschrift Baetge (1997), S. 140 f.). Zur Trennung von erzieltem und entziehbarem Gewinn im älteren deutschen Bilanzrecht vgl. auch Moxter, A., Entziehbarer Gewinn, in: Ballwieser, W. u. a. (Hrsg.), Festschrift Clemm (1996), S. 237 ff.

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  12. Die hier getroffene Unterscheidung zwischen Jahreserfolg 1 und der Veränderung der Neubewertungsrücklage erfolgt in Analogie zu den Erfolgsgrößen Net Income und Other Comprehensive Income in den US-GAAP. Aufgrund der konzeptionellen Unterschiede der im Rahmen dieser Arbeit vorgeschlagenen umfassenden Rechnungslegung gegenüber den US-GAAP (z. B. dem unterschiedlichen Umfang der Fair-Value-Bewertung) sind die Größen jedoch nicht deckungsgleich. Zu den Komponenten des Other Comprehensive Income nach US-GAAP vgl. etwa Leibfried, P./Amann, T., Gewinn-und Verlustrechnungen (KoR 2002), S. 191 ff.

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  13. Zum Teil wird auch die Bezeichnung „Dirty-Surplus Method“ verwandt (vgl. Holzer, P./Ernst, C., Comprehensive Income (WPg 1999), S. 356.).

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  14. Zur Definition des Comprehensive Income in den US-GAAP vgl. FASB, SFAS 130 (1997), Par. 8 i. V. m. FASB, SFAC 6 (1985), Par. 70. Ausführlich zum Comprehensive Income vgl. Robinson, L., Comprehensive Income (AH 1991), S. 107 ff.; Linismeier, T. u. a., Comprehensive Income (AH 1997), S. 120 ff.; Johnson, L. u. a., Reporting Comprehensive Income (AH 1995), S. 128 ff.; Holzer, P./Ernst, C., Comprehensive Income (WPg 1999), S. 353 ff. Die verschiedenen Ausweismöglichkeiten des Comprehensive Income illustrieren insbesondere Luecke, R./Meeting, D., How Companies Report Income (JoA 1998), S. 45 ff. Das IASB verwendet künftig hingegen die Begriffe total recognised income and expense und other recognised income and expense anstelle der Ausdrücke comprehensive income und other comprehensive income (vgl. IASB, Update (October 2005), S. 3; IASB, ED IAS 1 (2006), Par. 82, 90 i. V. m. Par. BC17 f.).

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  15. Vgl. auch Holzer, P./Ernst, C., Comprehensive Income (WPg 1999), S. 362.

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  16. Ähnlich auch Sigloch, der die Analogie zu den steuerrechtlichen Ergänzungsbilanzen betont (vgl. Sigloch, J., Einheitliche Gewinnermittlung, in: Schneider, D. u. a. (Hrsg.), Festschrift Siegel (2005), S. 563.). Der Vorschlag einer Bilanzbewertung zu Tageswerten mit einer separaten Erfassung von unrealisierten Gewinnen und Verlusten auf besonderen Konten wird laut Schneider erstmals bereits im 19. Jahrhundert von Léautey unterbreitet (vgl. Schneider, D., Erfolgsermittlung als Rechnungsziel (ZfbF 1978), S. 344.).

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  17. Vgl. Holzer, P./Ernst, C., Comprehensive Income (WPg 1999), S. 355 f.

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  18. Zum Kongruenzprinzip vgl. Arbeitsgruppe „Normierung der Rechnungslegung,“ Stellungnahme 3 (BB 2002), S. 2599.

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  19. Vgl. grundlegend Stamp, E., Multi-Column Reporting, in: Lee, T. (Hrsg.), Financial Reporting (1981), S. 67 ff.; Lee, T., Company Financial Reporting, in: Lee, T. (Hrsg.), Financial Reporting (1981), S. 6 ff. Zu entsprechenden Vorschlägen im deutschsprachigen Schrifttum vgl. Ballwieser, W., Informationsorientierte Jahresabschlußverbesserungen (ZfbF 1982), S. 778; Siegel, S., Emergence of Fair Value (WPK-Mitt. 1997), S. 84; Ordelheide, D., Wettbewerb der Rechnungslegungssysteme, in: Börsig, C./Coenenberg, A. (Hrsg.), Controlling und Rechnungswesen (1998), S. 31; Pellens, B./Fülbier, R., Immaterielle Vermögensgegenstände, in: Küting, K./Weber, C.-P. (Hrsg.), Wertorientierte Konzernführung (2000), S. 144 ff. sowie jüngst Baetge, J./Kümmel, J., Shareholder Value Reporting, in: Rathgeber, A. u. a. (Hrsg.), Festschrift Steiner (2003), S. 54.

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  20. Auch Siegel hält eine Zwei-Spalten-Rechnungslegung mit einer ausschüttungs-und einer informationsorientierten Spalte für schwer vorstellbar, begründet seine ablehnende Haltung jedoch nicht (vgl. Siegel, T., Gläubigerschutz, in: Fischer, T./Hömberg, R. (Hrsg.), Festschrift Baetge (1997), S. 135.).

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  21. Dieser Umbuchungsvorgang wird in der US-amerikanischen Rechnungslegung als Reclassification Adjustment bezeichnet (vgl. Holzer, P./Ernst, C., Comprehensive Income (WPg 1999), S. 362.).

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  22. Vgl. IASB, IAS 16 (2004), Par. 39 ff. u. 48.

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  23. Zur Kritik vgl. auch Pellens, B. u. a., Internationale Rechnungslegung (2006), S. 309 f.; Küting, K./Dawo, S., Anwendungsfälle fair value-Bewertung (KoR 2003), S. 236. Ein ausführliches Buchungsbeispiel findet sich bei Hoffmann, W.-D.,/Lüdenbach, N., Neubewertungskonzeption nach IAS (DStR 2003), S. 568 ff.

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  24. Ein Ausweis der Neubewertungsrücklage nach Berücksichtigung anteiliger latenter Steuern entspricht auch der herrschenden Vorgehensweise in den IFRS (vgl. z. B. Pellens, B. u. a., Internationale Rechnungslegung (2006), S. 466.). Ausführlich zum Sonderproblem latenter Steuern vgl. S. 303 ff. dieser Arbeit.

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  25. Einen notwendigen Widerspruch zwischen der bilanziellen Ausschüttungsbemessungsfunktion und einem kapitalmarktorientierten Rechenwerk bezweifelt beispielsweise auch Löhr (vgl. Löhr, D., IAS (IFRS) versus HGB (StuB 2003), S. 648.).

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  26. Vgl. Sigloch, J., Maßgeblichkeitsprinzip (BFuP 2000), S. 171 f.

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  27. Dieser Begriff wurde ursprünglich von Kronstein/Claussen im Zuge der Aktienrechtsreform der 1960er Jahre geprägt (Kronstein, H./Claussen, C., Publizität und Gewinnverteilung (1960), S. 136.) und hat sich im Schrifttum inzwischen als Synonym für eine Verankerung des Vorsichtsprinzips auf der Gewinnverwendungsebene etabliert (vgl. z. B. Siegel, T. u. a., Stille Reserven (ZIP 1999), S. 2082.).

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  28. Vgl. Herzig, N., Entzauberung (FAZ v. 11.03.2002), S. 27.

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  29. Vgl. Birnberg, J., Role of accounting (AOS 1980), S. 77.

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  30. Vgl. Stamp, E., Multi-Column Reporting, in: Lee, T. (Hrsg.), Financial Reporting (1981), S. 75.

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  31. Vgl. IASB, Accounting Standards for SMEs (2004), Par. 62 f. u. 66 ff.

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  32. Sigloch, J./Schmidt, I., Stellungnahme (2002), S. 2. Vgl. auch Sigloch, J., Rechnungslegung (2007), S. 75.

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  33. Vgl. hierzu auch Schneider, der als obersten Grundsatz eines aussagefähigen Rechnungswesens formuliert: „Aus dem Rechnungszweck folgt der Rechnungsinhalt.“ (Schneider, D., Rechnungswesen (1997), S. 33.). In dieser Hinsicht sind auch Pellens/Gassen zu verstehen: „Wenn sich die Bilanzzwecke unterscheiden, müssen auch die Bilanzinhalte voneinander abweichen.“ (Pellens, B./Gassen, B., Internationale Rechnungslegung (2001), S. 29; vgl. auch Pellens, B./Fülbier, R., Rechnungslegungsregulierung (ZGR 2000), S. 586 ff.). Eine noch weiter gehende Trennung fordert Ballwieser für die eher retrospektive Steuerungs-und Kontrollfunktion und die prospektive Entscheidungsfunktion als Teilbereiche der Informationsfunktion, da „verschiedene Informationsfunktionen verschiedene Informationssysteme bedingen.“ (Ballwieser, W., Informationsfunktion, in: Stöppler, S. (Hrsg.), Festschrift Wittmann (1985), S. 23 ff.). Im Rahmen dieser Arbeit wird jedoch eine Forderung unterschiedlicher Informationsregeln für die Rechenschaftsfunktion einerseits und die Entscheidungsunterstützungsfunktion andererseits abgelehnt, da es sich um lediglich um unterschiedliche Blickrichtungen der gleichen Informationsfunktion handelt (vgl. S. 21 f.).

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  34. Speziell zu unterschiedlichen Bilanzbewertungsregeln vgl. auch Beaver u. a., die den Vorzug eines bestimmten bilanziellen Bewertungsmaßstabs als in Abhängigkeit vom jeweils verfolgten Prognosezweck oder Prognosemodell der Rechnungslegung kennzeichnen (vgl. Beaver, W. u. a., Predictive Value (AR 1968), S. 682.).

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  35. Pellens, B./Fülbier, R., Rechnungslegungsregulierung (ZGR 2000), S. 587.

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  36. Vgl. Pellens, B./Fülbier, R., Rechnungslegungsregulierung (ZGR 2000), S. 587. So wird auch im herrschenden bilanzrechtlichen Schrifttum regelmäßig eine Separation von Ausschüttungs-und Informationsregeln der Rechnungslegung und damit einhergehend der Zahlungsbemessungs-und Informationsfunktion gefordert, dort allerdings mit der hier verworfenen Moxterschen Abkopplungsthese begründet (vgl. z. B. Euler, R., Bilanzrechtstheorie, in: Budde, W. u. a. (Hrsg.), Festschrift Beisse (1997), S. 175 ff.).

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  37. So betont zum Beispiel das IASB die Vermittlung entscheidungsnützlicher Informationen als einzige Zielsetzung der Rechnungslegung nach IFRS, während von einer Zahlungsbemessungsfunktion explizit nicht die Rede ist (vgl. IASB, Framework (2001), Par. 12 ff.). Zwar lassen sich einige indirekte Hinweise auf eine mögliche Zahlungsbemessungsfunktion im Rahmenkonzept nachweisen (vgl. IASB, Framework (2001), Par. 6 u. 9 (f).). Die jüngere Entwicklung im Bereich der Fair-Value-Bilanzierung mit einer zunehmend erfolgswirksamen Erfassung unrealisierter Wertzuwächse lässt eine solche zweite Zielsetzung allerdings in weite Ferne rücken.

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  38. Vgl. z. B. Schildbach, T., US-GAAP (2002), S. 18 ff.

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  39. So auch Pellens/Fülbier: „Soll die Rechnungslegung — wie z. B. bisher in Deutschland — mehreren Funktionen dienen, so wären entsprechend mehrere monofunktionale Regelsysteme erforderlich.“ (Pellens, B./Fülbier, R., Rechnungslegungsregulierung (ZGR 2000), S. 587.).

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  40. Eine solche Aufteilung des Betrags einer Wertminderung ist grundsätzlich auch in der internationalen Rechnungslegung bekannt. So unterscheidet das IASB im Standard IAS 36 zwischen einem impairment loss (Wertminderung der historischen Kosten) und einer revaluation decrease (Wertminderung einer vorherigen Neubewertung) (vgl. IASB, IAS 36 (2004), Par. BCZ112. Gleiches gilt für den umgekehrten Fall einer Wertaufholung (vgl. IASB, IAS 36 (2004), Par. BCZ184 (b).).

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  41. Vgl. etwa die Überlegungen in Vater, H., Fair Value Accounting (UM 2003), S. 147 f.

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  42. In der behavioristischen Literatur zur Rechnungslegung wird darüber hinaus als Vorteil eines mehrdimensionalen Rechnungslegungssystems angeführt, dass das Problem der Datenfixierung der Rechnungslegungsadressaten verringert und ein Lernprozess bei den Nutzern in Gang gesetzt wird, sich an veränderte Bilanzierungsmethoden schneller anzupassen (vgl. Livingstone, J., Tax Allocation (AR 1967), S. 551 f.). Dabei ist mit Datenfixierung gemeint, dass der Bilanznutzer die Veränderung einer Kennzahl (z. B. des Jahreserfolgs) nicht auf Abweichungen in den Bilanzierungsmethoden zurückführen kann (vgl. Chang, D./Birnberg, J., Functional Fixity (JoAR 1977), S. 300 ff.; Ashton, R., Accounting Changes (JoAR 1976), S. 1 ff. sowie Jensen, R./Xiao, J., Customized Financial Reporting (AH 2001), S. 211.).

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  43. Die Notwendigkeit einer Differenzierung der Rechnungslegung nach der Kapitalmarktorientierung leitet sich aus der zentralen Bedeutung organisierter Kapitalmärkte als Allokationsmechanismen einer Volkswirtschaft ab (vgl. insbesondere Pellens, B./Fülbier, R., Rechnungslegungsregulierung (ZGR 2000), S. 579 ff.). Für eine stärkere Ausrichtung der deutschen Rechnungslegung am Kriterium der Kapitalmarktorientierung plädiert auch der Arbeitskreis „Externe Unternehmensrechnung“, Zukunft der Rechnungslegung (DB 2001), S. 160.

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  44. Ein ähnliches Konzept sehen auch die „Saarbrücker Thesen“ vor, die den Mittelstand vor einer weiter gehenden Internationalisierung der deutschen Rechnungslegung schützen wollen (vgl. Küting, K., Bilanzierung im Umbruch (StuB 2004), S. 686 sowie Küting, K., Saarbrücker Thesen (BB 2004), S. I.). Zum Vorschlag, kleine und mittlere Unternehmen lediglich zur Erstellung und Veröffentlichung einer Steuerbilanz mit befreiender Informationswirkung zu verpflichten, vgl. hingegen Arbeitskreis „Externe Unternehmensrechnung“, Zukunft der Rechnungslegung (DB 2001), S. 161. In einer späteren Publikation tritt der Arbeitskreis jedoch für eine allgemeine Pflicht zur Aufstellung eines Informationsabschlusses nach IFRS auch im Einzelabschluss neben einem so genannten „Einheitsabschluss“ für Zahlungsbemessungszwecke ein (vgl. Arbeitskreis „Externe Unternehmensrechnung“, Einheitsabschluss (DB 2003), S. 1585 ff.

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  45. Die Möglichkeit einer funktionalen Zweiteilung der deutschen Rechnungslegung mit einer gemeinsamen Basisrechung und funktionsspezifischen Erweiterungen wird auch von Herzig u. a. diskutiert. Im Gegensatz zum hier vorgestellten Konzept monofunktionaler Bilanzen favorisieren die Autoren jedoch die Schaffung eines eigenständigen Steuerbilanzrechts, um die Steuerbemessungsfunktion nicht nur von der Informationsfunktion, sondern auch von der Ausschüttungsbemessungsfunktion zu trennen (vgl. Herzig, N. u. a., IAS/IFRS und steuerliche Gewinnermittlung (BFuP 2004), S. 556 u. 570 sowie bereits Herzig, N./Dautzenberg, N., Internationalisierung der Rechnungslegung (BFuP 1998), S. 36.). Jedoch räumt auch Herzig an anderer Stelle ein, dass die Aufstellung eines einheitlichen Zahlungsbemessungsabschlusses als Basisrechnung insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen und eines (eigenständigen) Informationsabschlusses nur für kapitalmarktorientierte Unternehmen zweckmäßig sein könnte; er begründet dies allerdings ausschließlich mit Wirtschaftlichkeitserwägungen (vgl. Herzig, N., Gespaltenes Rechnungslegungsrecht (KoR 2001), S. 159.).

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  46. Vgl. hierzu Birnberg, J., Role of accounting (AOS 1980), S. 77.

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  47. Sigloch hat hierzu das einprägsame Bild geprägt, dass der „Fiskus an die Kette“ zu legen sei, da dieser als zunehmend „asymmetrischer Teilhaber am Erfolg“ (Sigloch, J., Maßgeblichkeitsprinzip (BFuP 2000), S. 178.) einzuordnen sei.

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  48. So heißt es auch in der Begründung zum Entwurf eines Bilanzrechtsreformgesetzes: „Lassen sich […] die divergierenden Zwecke des Einzelabschlusses mit einem Rechenwerk allein nicht optimal erreichen, so bedeutet dies für die Unternehmen, dass eine Kumulation von Rechnungslegungsaufwand bis zu einem gewissen Grade unvermeidlich ist.“ (Deutscher Bundestag, Entwurf BilReG, Drucksache 15/3419 v. 24.06.2004, S. 23.)

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  49. Vgl. BGBl. I, Nr. 65 v. 09.12.2004, S. 3166–3182. Zur Umsetzung der IAS-Verordnung der Europäischen Union im Zuge des Bilanzrechtsreformgesetzes vgl. auch Sigloch, J., Rechnungslegung (2007), S. 65 f. Zu den Auswirkungen des Bilanzrechtsreformgesetzes auf die deutsche Rechnungslegung vgl. statt vieler Hoffmann, W.-D./Lüdenbach, N., Bilanzrechtsreformgesetz (GmbHR 2004), S. 145 ff.; Hüttemann, R., Bilanzrechtsreformgesetz (BB 2004), S. 203 ff.

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  50. Vgl. ausdrücklich die Gesetzesbegründung in Deutscher Bundestag, Entwurf BilReG, Drucksache 15/3419 v. 24.06.2004, S. 23 sowie bereits Bundesregierung, Maßnahmenkatalog, http://www.bmj.bund.de/…/ Bundesregierung_staerkt_Anlegerschutz_und_Unternehmensintegritaet_ai.html (07.10.2006); BMF, Internationalisierung der Rechnungslegung (Monatsbericht 2002), S. 67.

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(2007). Analyse möglicher Reformkonzepte für eine umfassende Rechnungslegung. In: Ansätze für eine umfassende Rechnungslegung zur Zahlungsbemessung und Informationsvermittlung. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5420-2_4

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