Auszug
Der Innovationsbegriff ist im Kontext der Betrachtung von Netzwerken einer Industrie und deren Entstehung, wie es in dieser Arbeit geschieht, von besonderer Bedeutung, da Innovationen als Kräfte gesehen werden, die der Entstehung und Entwicklung von Industrien (Schumpeter 1911; Schumpeter 1942) zugrunde liegen. Netzwerke entwickeln sich mit diesen Industrien, da sie eine der Austauschformen dieser darstellen (Granovetter 1973). Ein weiterer Aspekt von Innovationen, der im Kontext der vorliegenden Arbeit erläutert werden muss, ist die Annahme, dass Netzwerke die Quelle von Innovationen in Industrien sind (Powell 1990).
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References
Ein Überblick über die verschiedenen Ausprägungen findet sich beispielhaft bei Vahs und Burmester (2002) oder bei Hauschildt (1997).
Knowledge-Based View ist als eine Synthese aus dem resource-based view (Penrose 1959), core competencies (Prahalad und Hamel 1990) und des dynamic capabilities Ansatzes (Teece, Pisano et al. 1997) zu sehen.
Eine wissenschaftliche Publikation ist eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit von einem oder mehreren Wissenschaftlern, die zur Publikation (Veröffentlichung) vorgesehen ist. Wissenschaftliche Publikationen können auf unterschiedliche Art und Weise veröffentlicht werden. Man unterscheidet zwischen selbständigen Publikationen (Monographie) und unselbständigen Publikationen (Aufsatz, Artikel) in Monographien, Fachzeitschriften, Konferenzbänden oder Sammelbänden (Wikipedia 2006).
Für weiterführende Literatur vgl. Schenk (1984), Feger (1987) und Pappi (1987).
Unter relationaler Analyse ist ein Vorgehen zu verstehen, das den Schwerpunkt auf die Analyse direkter oder indirekter Verbundenheit der Akteure legt. Diese steht im Gegensatz zu positionalen oder strukturellen Analysen, die gleichartige Muster direkter oder verketteter Beziehungen betrachten (Jansen 2003).
Für Burt stellt die Netzwerkposition eines Cutpoints zwischen zwei oder mehreren untereinander vernetzten Cliquen mehr strukturelle Autonomie bereit als die völlige Vereinnahmung durch nur eine Gruppe. Hier widerspricht ihm Krackhardt (1999) mit seiner These der „Simmelian Ties“. Der zwischen zwei Cliquen stehende Akteur ist für ihn gleichzeitig zwei u.U. unterschiedlichen Erwartungsstrukturen unterworfen. Dies stelle für ihn eine noch größere Einschränkung seiner Handlungsoptionen dar als die Mitgliedschaft in nur einer Gruppe (Jansen 2003)
Ein Beispiel für eine andere Sichtweise finden wir bei Williams und seinem Beispiel-Modell “Organizational failure”-Framework (Williamson 1975). Als Ableitung des Modells wird angenommen, dass sich zwischen den beiden Kontinuumseckpunkten der marktlichen (externen) bzw. hierarchischen (internen) Koordination ein vielfältiges Spektrum weiterer, transaktionskostenminimierender Zwischenformen auftut. Dazu zählen u.a. neben mittel-bis langfristig angelegten Unternehmenskooperationen auch Lizenzvergaben an Dritte und Netzwerke. Unter “Netzwerken” versteht man dabei die vertraglich geregelte Abwicklung unternehmens-übergreifender Aufgabenstellungen durch eine Mehrzahl rechtlich selbständiger Unternehmen (Gomez und Zimmermann 1997). Die hybride Organisationsform des Netzwerks kann je nach Beziehungsform entweder mehr hierarchisch oder mehr marktlich geprägt sein (Picot, Reichwald et al. 1998).
Vgl. Stuart (1998) zur Halbleiterbranche; Gulati (1995); Gulati und Gargiulo (1999) zur Automobilindustrie, Industrieautomation und Neuen Materialien; Powell et al. (1999) zur Biotechnologieindustrie.
Ähnlich den Trajektorien bei Dosi (1982). Siehe auch Kapitel 2.4.2.2
Zur Bedeutung legitimer großer Kooperationspartner für den Erfolg des Börsengangs von Biotechnologie „start-ups“ siehe Stuart (1999)
Die Dichte innerhalb einer über Patentzitationsnetzwerke abgegrenzten technologischen Nische führt zu einer Intensivierung von technologischen Kooperationen, die der Vermeidung von Doppelforschung, der Schaffung gemeinsamer Standards oder gar der Kartellbildung dienen (Janson 2002). Gleichzeitig wird hierdurch allerdings auch die Stärke des Einflusses vom hohen Status im Patentzitationsnetzwerk auf die Wachstumsraten des Unternehmens im Halbleitermarkt reduziert ((Podolny, Stuart et al. 1996)). Auch Burt (1997) verweist auf die Abwertung einer Position in einem Netzwerk durch die Existenz von Akteuren mit gleichartigen Positionen. Kooperation zwischen Wettbewerbern als eine Strategie der Partnerwahl wird auch aus anderen Branchen, zum Beispiel der Hotelbranche, berichtet (Ingram und Roberts 2000).
Siehe auch Schumpeter (1911).
In einer Fallstudie zu britischen Forschungsorganisationen (Jansen 1995; 2000) führte eine zentrale Position in dem entstehenden Zentrum-Peripherie-Netzwerk zu hoher Forschungsqualität. Die hoch leistungsfähigen Forschungsgruppen zeichneten sich dabei durch interne Interdisziplinarität aus.
Diese werden in der Literatur als Innovationsnetzwerke bezeichnet (Pyka 2003) und sind den wissenschaftlich-technologischen Netzwerken aus Kapitel 2.3.3 ähnlich unter Beachtung des wesentlichen Unterschieds, dass Innovationsnetzwerke auch politische Akteure umfassen.
Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass neu gegründete Unternehmen gegenüber etablierten Betrieben mit größenbedingten Nachteilen im Innovationsprozess konfrontiert sind. Unvollkommene Kapitalmärkte begünstigen größere Unternehmen, da Innovationsprojekte durch höhere Refinanzierungsmöglichkeiten besser abgesichert werden können (Cohen, Levin et al. 1987; Harhoff 2000; Schiantarelli 1996). Kleinere Unternehmen sind demgegenüber in der Regel in ihrer finanziellen Ressourcenausstattung eingeschränkt (Egeln, Licht et al. 1997; Sabisch und Groß 1999). Die relativ hohen Kapitalkosten zur Finanzierung der Mindestausstattung einer FuE-Infrastruktur (Personal, technische Ausstattung, Räumlichkeiten etc.) und die hohen Fixkosten vieler Innovationsvorhaben binden oft einen erheblichen Teil der verfügbaren Budgets, was die systematische Entwicklung von Innovationen bis hin zur Marktreife erschwert.
U.a. Organizational Ecology, Evolutionary Economics, Structuralist Approach, Industrial Economics, New Industrial Economics und Industrial Demography.
Auch “Organizational Ecology” genannt.
Auch “Evolutionary Economics” genannt.
Hannan und Carroll (1992) sowie, Freeman (1991) sehen gerade diese Langfristigkeit als eines der Alleinstellungsmerkmale der Organisationsökologie (S. 21).
Anzumerken ist, dass die technologische Kompetenz von Unternehmen durch Wissen aus externen Quellen bereichert werden kann, was wiederum zu einer Stärkung der firmeninternen Lernvorgänge führt (Malerba 1992). Voraussetzung für die Nutzung und erfolgreiche Verwertung dieses externen Wissens ist die Fähigkeit des Unternehmens, dieses Wissen zu absorbieren. Informationen, auch wenn sie frei verfügbar sind, müssen von Unternehmen erst verwertet werden können, um als Ressource bedeutend zu sein. Diese systemische Sicht berücksichtigt in ihrer Betrachtung sowohl die Unternehmen-als die wichtigsten Akteure-als auch andere Institutionen, die zur Generierung von Technologien und Innovationen beitragen. Die Einbindung privater und staatlicher Institutionen in ein System ermöglicht es durch das interaktive Lernen zwischen den Beteiligten, die technische Leistungsfähigkeit und damit die Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Wirtschaft zu steigern.
Alter alleine ist demnach nicht hinreichend, um ein Unternehmen als etabliert zu kennzeichnen (Münter 1999).
Frühe Phasen des Lebenszyklusses zeichnen sich dadurch aus, dass sich neu eintretende Unternehmen von bereits existierenden Unternehmen kaum unterscheiden. Mit zunehmendem Alter einer Industrie wird es immer wahrscheinlicher, dass einige Unternehmen Know-how akkumulieren, das sie von potenziellen Konkurrenten unterscheidet und zu einem etablierten Unternehmen werden lässt. Es kristallisieren sich allmählich etablierte Unternehmen heraus. Es ist anzunehmen, dass das Überleben eines neuen Unternehmens sich umso schwieriger gestaltet, je größer die Zahl der Etablierten ist (Haid 1999).
Unter „etablierten Unternehmen” versteht Haid (1999) in seiner Ausführung Unternehmen, die Investitionen mit sunk cost-Charakter durchgeführt haben und somit über Know-how in Form akkumulierter unternehmensspezifischer Fähigkeiten verfügen. Sofern dieses Know-how die Wettbewerbs-und damit Überlebensfähigkeit des Unternehmens im Vergleich zur Konkurrenz entscheidend verbessert hat, ist das betrachtete Unternehmen etabliert.
Unter Produktinnovation verstehen Utterback und Abernathy (1975) „a new technology or combination of technologies introduced to meet a user or a market need.“
Eine Prozessinnovation ist nach Utterback und Abernathy (1975) „that a production process develops over time toward levels of improved output productivity.“
Nach Henderson und Clark (1990) wird eine Innovation als inkrementell klassifiziert, wenn das Kernkonzept und ebenso die Verbindung zwischen Kernkonzept und den Komponenten verstärkt werden.
„There is no more any helicopter dropping innovations stochastically from the sky […] without any deliberate effort from individuals to find out new products or processes“(Boyer 1993).
Dass Unternehmen sich nicht gewinnmaximierend verhalten, bedeutet nicht, dass die Gewinnerzielung als unwichtig erachtet wird. Innovationsaktivitäten finden statt, genau um dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig sind diese Aktivitäten aber mit Unsicherheiten behaftet, die sich sowohl auf das Endergebnis als auch auf den Innovationsprozess als Entdeckungsverfahren beziehen (McKelvey 1997). Somit erscheint ein so genanntes Profit-seeking-Verhalten als die realitätsnähere Annahme (Straßberger 1995).
Eine Übersicht zur Entwicklung der Ideen Schumpeters findet sich bei Elßer (1991).
Dies ist ein Unterschied zur Auffassung, nach der die evolutionstheoretischen Richtungen in den Wirtschaftswissenschaften seit langem darüber hinausgehen. Nelson und Winter (1982) orientieren sich hingegen explizit an der darwinistischen Evolutionstheorie und insbesondere am Gedanken der natürlichen Auslese im Marktgeschehen. Deshalb ist das Modell ein gutes Beispiel für die evolutorische Richtung.
Dass das Management von Unternehmen Suchverhalten zeigen kann, wird seit den sechziger Jahren in der Verhaltenstheorie der Unternehmung beschrieben (Cyert und March 1963).
Nelson und Winter (1977) sprachen von natürlichen technologischen Entwicklungspfaden (natural technological trajectories).
Dosi (1982): „We will define a technological trajectory as the pattern of “normal” technical problem solving activity (i.e.progress) on the ground of a technological paradigm.”
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(2007). Theoretische Grundlagen. In: Kirsten, J. (eds) Netzwerke zwischen Wissenschaft und Technik. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5416-5_2
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