Auszug
Das folgende vierte Kapitel der vorliegenden Arbeit dient der Erarbeitung des Maßstabes, anhand dessen die Rechnungslegungskonzepte nach IFRS und HGB vor dem Hintergrund des Informationseffizienzkonzepts hinsichtlich ihrer zweckmäßigen Ausgestaltung im Sinne der Informationsfunktion der Rechnungslegung untersucht werden sollen. Dabei gilt es, die im zweiten Kapitel hergeleiteten Anforderungen an eine informative Rechnungslegung, die dem Zweck einer Steigerung der Allokationseffizienz dienen soll, mit den Erkenntnissen des dritten Kapitels zur Informationseffizienz zu verknüpfen. Dem Ergebnis des dritten Kapitels entsprechend, dass sich in der Forschung weder aus theoretischer noch aus empirischer Sicht eine herrschende Meinung bezüglich des Grades der Informationseffizienz herauskristallisiert hat, soll dabei eine Fallunterscheidung insbesondere in schwache und mittelstrenge Informationseffizienz vorgenommen werden; Überlegungen zur strengen Form beschränken sich auf einen kurzen Abschnitt.
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Literatur
Vgl. Wagner (1982), S. 749; Walz (1993), S. 102.
Wagner (1982), S. 763. Vgl. auch Schneider (1981), S. 7 f.
Vgl. Franke/ Hax (2004), S. 365 f.; West (1975), S. 32.
Vgl. zu diesem Absatz Wagner (1982), S. 752, 764; vgl. auch Lindemann (2004), S. 19 ff. Das Instrument der Kapitalerhöhung gilt als direkter Mechanismus der Kapitalallokation. Zu den indirekten Mechanismen zählen die Disziplinierung der Manager über die Börsenkurse, die im Falle niedriger Kurse aufgrund drohender feindlicher Übernahmen und Austausch des Managements zur Steigerung des Unternehmenswerts durch bessere Strategien erfolgt (Markt für Unternehmenskontrolle), sowie die eignerzielkonforme Entlohnung des Managements durch Aktien bzw. Aktienoptionen.
Vgl. Sachverständigenrat (2005), S. 457 f.; Streim/Bieker/Esser (2004), S. 230 f. Dort wird zudem die Schlussfolgerung Wagners (1982), S. 765, dass „der Rechnungslegung als Instrument der Ressourcenallokation z. Z. eher eine bescheidene Rolle zugewiesen ist“, aus den genannten Gründen relativiert.
Vgl. Wagner (1982), S. 758, 760.
Vgl. Ballwieser (1982), S. 780; Schildbach (1995), S. 2637; Wagenhofer/Ewert (2003), S. 56.
Vgl. Krönert (2001), S. 23.
Vgl. Krönert (2001), S. 24 f.
Zum Begriff vgl. Engels (1962), S. 94.
Vgl. Ballwieser (1982), S. 781. Die Informationsökonomie abstrahiert generell von Vorentscheidungen über den Adressatenkreis und konkrete Abbildungsziele. Vgl. dazu S. 780.
Vgl. dazu grundlegend Blackwell (1951) und Blackwell/Girshick (1954), S. 330 f.
Siehe auch Ballwieser (1985a), S. 30; Ballwieser (1985b), S. 50; Wagenhofer/Ewert (2003), S. 70–73.
Vgl. Wagenhofer/ Ewert (2003), S. 74–76.
Vgl. Ballwieser (1982), S. 782; Krönert (2001), S. 25.
Vgl. Wagenhofer/ Ewert (2003), S. 77 f.
Vgl. Ballwieser (1982), S. 787; Krönert (2001), S. 26. Zu den Bedingungen und dem daraus resultierenden sog. Unmöglichkeitstheorem vgl. Arrow (1963), S. 22–33, 59, 96 f.; Sen (1970), S. 37 f., 41 f.; Söllner (1993), S. 30 f. Zur Übertragung auf den Kontext der Rechnungslegung vgl. Demski (1974), S. 227 f.; Beaver/Demski (1974), S. 174 f. Das Ergebnis relativierend wendet Cushing (1977) ein, dass die Schärfe des Abstimmungsproblems aus der Zulässigkeit beliebiger individueller Präferenzen resultiere: „Considered in the extreme,... an information system is not socially optimal even though it is preferred by all users save one who is possessed of bizarre tastes and preferences“ (S. 311). Im Kontext der Rechnungslegung erscheinen jedoch ähnliche Präferenzen der Kapitalmarktteilnehmer plausibler. Zur Konsequenz der Prämisse eines gesellschaftlichen Grundkonsenses vgl. auch Söllner (1993), S. 32.
Ballwieser (1982), S. 787.
Vgl. Demski (1973).
Vgl. Bieker (2006), S. 67. Siehe auch Wagenhofer/Ewert (2003), S. 79 f.
Vgl. Schmidt (1982), S. 734, 739.
Vgl. Ballwieser (1991), S. 112 f.; Ballwieser (1993), S. 122; Ewert (1989), S. 246; Krönert (2001), S. 29; Wagenhofer/Ewert (2003), S. 80 f. Als Ausgangspunkt gelten die Modelle von Hirshleifer (1971), S. 563–566, 568 und Marshall (1974), S. 376–380.
Vgl. Krönert (2001), S. 29 f.; Pellens/Gassen (1998), S. 636; Schmidt (1982), S. 738; Schredelseker (1985), S. 135 f.
Vgl. Ewert (1989), S. 261.
Vgl. Wagenhofer/ Ewert (2003), S. 87.
Vgl. Ballwieser (1982), S. 790; Faß (1992), S. 74; Krönert (2001), S. 31; Menken (1993), S. 68; Schmidt (1982), S. 738 f.
Vgl. Krönert (2001), S. 30.
Ballwieser (1985a), S. 40.
Vgl. Wagner (1982), S. 763; Möller (1985), S. 501; Solomons (1986), S. 204; Tobin (1984), S. 2; ebenso bereits Baumol (1965), S. 6 f. Siehe auch Fama (1970), S. 383: „... the ideal is a market in which prices provide accurate signals for resource allocation“.
Vgl. Bienert (1996), S. 19 f. Siehe auch Baumol (1965), S. 36: „... it can be argued plausibly that the pricing of securities in accord with earnings prospects is precisely what is required for an efficient allocation of capital resources.“
Vgl. Merton (1987), S. 93.
Vgl. hierzu Barker (1998), S. 3; Bierman (1974), S. 558; Hinz (2002), S. 108 f. m. w. N.; Schildbach (1986), S. 16; Schmidt (1982), S. 741.
Vgl. Bienert (1996), S. 32; siehe auch Friend (1972), S. 212: „The important question is the relevance of the information to the subsequent earnings or riskiness of the stock. How is information to be distinguished from misinformation?“
Vgl. Franke/ Hax (2004), S. 398; Schmidt (2000), S. 24; Wagenhofer/Ewert (2003), S. 112; Walz (1993), S. 102.
Vgl. Bienert (1996), S. 31. Zudem benötigt ein informationseffizienter Kapitalmarkt eine weitgehende operationale Effizienz, weil eine vollständige Nutzung der verfügbaren Informationen davon abhängt, ob möglichst viele Marktteilnehmer auf Grundlage ihrer Informationen Transaktionsbereitschaft signalisieren können, was einen friktionsarmen Markt voraussetzt. Siehe hierzu auch Merkt (2001), S. 301. Dass der Markt auch bezüglich diverser Aspekte über die Informationsverarbeitung hinaus effizient funktionieren muss, um den Zustand der Allokationseffizienz erreichen zu können, klingt auch bei Solomons (1986), S. 204, an.
Vgl. Bienert (1996), S. 19, 22; Franke/Hax (2004), S. 56 f. Die Aktienkurse als Signale des Sekundärmarktes determinieren die Bedingungen, zu denen Unternehmen am Primärmarkt neues Eigenkapital aufnehmen können. Vgl. Kübler/Assmann (2006), S. 469 f.
Figlewski (1978), S. 582.
Vgl. Schmidt (1982), S. 741.
Vgl. Franke/ Hax (2004), S. 53.
Vgl. Franke/ Hax (2004), S. 416; Schmidt (1982), S. 741, 744; Schildbach (1986), S. 15; West (1975), S. 32.
Vgl. Franke/ Hax (2004), S. 416 f.
Vgl. Ballwieser (1987), S. 175; siehe auch Brotte (1997), S. 35 f. m. w. N.
Dass durch die Fundamentalanalyse falsch bewertete Wertpapiere entdeckt werden können, erscheint Wagner insbesondere deshalb unwahrscheinlich, weil auch die dazu erforderliche Vorgehensweise in Form von Anleitungen öffentlich verfügbares Wissen darstellt: Erfolg versprechend sei die Strategie nur dann, wenn der Markt „die in der Fundamentalanalyse gebotene Möglichkeit, die Gesetze seines eigenen Handelns zu durchschauen, stets zunächst unklugerweise zurückweist, bevor er dann doch immer wieder ihnen gemäß handelt.“ Wagner (1982), S. 761.
Vgl. Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 231 f., sowie die Kapitel 2.3.1 und 2.3.3.4.
Vgl. Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 241; Wagner (1982), S. 754 ff.
Vgl. Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 239.
Vgl. Wagner (1982), S. 762; Wagner (1993), S. 7: „Auf Sekundärmärkten gilt somit: Was alle wissen, nutzt niemandem mehr.“ Vgl. zudem bereits Kapitel 3.4.
Vgl. Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 241. Vgl. zudem Barth/Beaver/Landsman (2001), S. 80; Wagenhofer (2001), S. 444. Auch aus empirischer Sicht sieht Coenenberg (2005), S. 1236, einen nicht primär informierenden, sondern vielmehr bestätigenden Charakter der Jahresabschlussveröffentlichung. Vgl. zum Kriterium der Verlässlichkeit und dessen Beziehung zum Kriterium der Relevanz auch das Kapitel 2.3.2.
Vgl. Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 241.
Vgl. Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 242.
Vgl. Beaver (1998), S. 145 f.; Schildbach (1986), S. 50; Schmidt (1982), S. 747.
Vgl. Schmidt (1982), S. 747.
Vgl. Wagenhofer/ Ewert (2003), S. 110.
Vgl. Schildbach (1986), S. 51 f. Durch die sog. Konkurrenz der Informationsquellen (siehe dazu ausführlich das folgende Kapitel 4.4.3.2) darf man die Wirkung solcher zusätzlichen Instrumente jedoch nicht überschätzen. Das Beispiel einer inflationsorientierten Rechnungslegung verdeutlicht dies anschaulich: Damit ein mittelstreng informationseffizienter Markt den Einfluss der Inflation in den Kursen berücksichtigt, ist lediglich die (in entwickelten Volkswirtschaften selbstverständlich erfüllte) Prämisse erforderlich, dass es sich bei der Höhe der Inflationsrate um eine öffentliche Information handelt. Vgl. dazu auch Wagenhofer/Ewert (2003), S. 111.
Vgl. Beaver (1973), S. 52; Dyckman/Morse (1986), S. 86 f.; Solomons (1986), S. 206. Eine Publizitätspflicht, die den Investoren die Erstellung von Überleitungsrechnungen ermöglicht, sieht auch Schildbach (1986), S. 53, als annähernd gleichwertig zur Veröffentlichung nach verschiedenen Methoden, weist aber auf möglicherweise in erheblichem Maße höhere Informationsaufbereitungskosten für die Unternehmen im Vergleich zur Festschreibung einer Methode hin. Da ihm die Wahlrechtsproblematik „aber auf einem effizienten Markt weniger schwerwiegend als auf einem ineffizienten“ (S. 54) erscheint, relativiert er die von Schneider (1981), S. 28 f., geübte Kritik an Wahlrechten in der Rechnungslegung.
Vgl. Beaver (1998), S. 146; Ronen (1979), S. 436.
Vgl. Gonedes (1972), S. 15 f.; Ronen (1979), S. 436. Siehe dazu auch Schildbach (1986), S. 48: „Der Markt hat vielleicht etwas über die neuen Produkte, über Forschungsergebnisse oder Patente, über anhängige Rechtsstreitigkeiten, über Personalwechsel, über neue Kredite, über die Umsatzentwicklung der Branche, über die Inflationsrate, über die Zinsentwicklung oder über protektionistische Bestrebungen auf einem wichtigen Auslandsmarkt beispielsweise erfahren.“
Vgl. Beaver (1973), S. 54.
Vgl. Wagenhofer/ Ewert (2003), S. 111.
Vgl. Schildbach (1986), S. 49. Siehe auch Bierman (1974), S. 562: „It would seem that an appropriate message of the efficient market research is... to make good information available at the same moment in time to as wide a range of audience as possible.“ Die Vorteilhaftigkeit hängt dabei von den relativen Kosten der Rechnungslegung verglichen mit den alternativen Informationsquellen ab. Vgl. dazu die folgenden Ausführungen im Text.
Vgl. Wagenhofer/ Ewert (2003), S. 112.
Vgl. Beaver (1972), S. 425 f.; Beaver (1973), S. 54; Dyckman/Morse (1986), S. 86; Ronen (1979), S. 449.
Vgl. Ronen (1974), S. 39 f.; Ronen (1979), S. 436 f.
Vgl. Schildbach (1986), S. 49, 55.
Vgl. Beaver (1972), S. 426, sowie oben Kapitel 4.1.3.1. Unter der Prämisse des methodologischen Individualismus bzw. anhand des Pareto-Kriteriums ist ein solcher Vergleich unmöglich; es müssten zunächst Werturteile über anzustrebende Nutzenverteilungen getroffen werden, etwa in Form einer sozialen Wohlfahrtsfunktion. Dafür existieren jedoch keine eindeutigen und allgemein akzeptierten Kriterien und bei Uneinigkeit der Mitglieder der Gesellschaft über eine Rangordnung ihrer Nutzenniveaus mithin auch keine soziale Wohlfahrtsfunktion. Vgl. dazu Cansier/Bayer (2003), S. 102; Cullis/Jones (1998), S. 2; Rosen/Windisch (1997), S. 106 ff.; Schäfer/Ott (2005), S. 40 ff.
Vgl. Schildbach (1986), S. 47.
Vgl. Beaver (1998), S. 147; Bromwich (1992), S. 216; Ronen (1979), S. 442; Wagenhofer/Ewert (2003), S. 113. Dies kann dazu führen, dass die Bereitschaft eines Engagements am Kapitalmarkt steigt, was sich wiederum positiv auf dessen Liquidität auswirkt.
Vgl. Beaver (1973), S. 52 f. In diesem Zusammenhang sind jedoch auch potenzielle indirekte Kosten der Unternehmenspublizität zu berücksichtigen. Eine ausgeweitete Verpflichtung der Unternehmen zur Veröffentlichung internen Wissens führt dazu, dass sich Bemühungen, vorteilhafte Investitionen aufzufinden oder zu erarbeiten, zunehmend weniger lohnen; sie vernichtet demnach diesbezügliche Anreize, da sie den Wettbewerbern billige Kopien ermöglicht und ihnen überdies geplante Strategien offenbart. Vgl. dazu Moxter (1962a), S. 28 ff.; Schildbach (1975), S. 254 ff.; Schildbach (1986), S. 17.
Vgl. Schildbach (1986), S. 47.
Vgl. Kapitel 4.4.1 sowie Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 242.
Vgl. die Kapitel 4.3.2 und 4.4.2 sowie Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 242.
So im Ergebnis auch Streim/ Bieker/ Esser (2004), S. 242.
Snavely (1967), S. 232.
Barth/ Clinch/ Shibano (2003), S. 581.
Demski et al. (2002), S. 160 (im Original teilweise kursiv). Vgl. ähnlich Schildbach (2002b), S. 797.
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(2008). Konsequenzen der Informationseffizienz für die Konzeption informativer Rechnungslegungsvorschriften. In: Rechnungslegung auf informationseffizienten Kapitalmärkten. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9776-0_4
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