Auszug
Dieses Kapitel untersucht die Frage, wie sich Finanzierungsbeschränkungen gemäß Kapitel 3 auf die Investitionsentscheidung eines Unternehmens auswirken.1 Die meisten existierenden Arbeiten nehmen als gegeben an oder leiten in einem statischen Modellrahmen ab, dass stärkere Finanzierungsbeschränkungen stets zu einem geringeren Investitionsvolumen führen.2 Dagegen greift die vorliegende Arbeit die in Kapitel 2 analysierte Wahl des optimalen Investitionszeitpunkts auf, analysiert also eine dynamische Investitionsentscheidung. Die wichtigste daraus resultierende Veränderung ist, dass stärkere Finanzierungsbeschr änkungen nicht mehr unbedingt zu einem geringeren Investitionsvolumen führen. Vielmehr können Beschränkungen das Unternehmen ebenso dazu motivieren, weniger lange den Wert des Wartens seiner Investitionsoption auszunutzen, um statt dessen durch Vorziehen der Investition späteren Beschränkungen zu entgehen. Dabei führt es dann die Investition bereits in einem Zustand durch, in dem ein Unternehmen in einer vollkommenen Welt die Investition noch aufschieben würde.
Dies trifft auch im Modellrahmen der vorliegenden Arbeit zu, sofern keine Möglichkeit besteht, die Investition zeitlich zu verschieben, also eine Now-Or-Never-Investitionsmöglichkeit betrachtet wird. Vgl. hierzu Anhang A.6.
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Literatur
Dieses Kapitel folgt weitgehend Hirth und Uhrig-Homburg (2007b).
Beispielsweise wählen Kaplan und Zingales (1997) und Lyandres (2005) eine ähnliche Abbildung der Investitionssensitivität durch Modellgrößen, wobei speziell Lyandres ebenfalls die Analogie von Investitionsvolumen und Investitionsschwelle aufzeigt.
Die dargestellte Interpretation folgt der von Lyandres (2005).
Siehe Dixit und Pindyck (1994) für eine Übersicht, und vgl. z.B. speziell Pindyck (1988) für den letzteren Ansatz.
Vgl. Cleary, Povel und Raith (2007) und Lyandres (2005). Eine ausführliche Diskussion der empirischen Aussagen und theoretischen Erklärungsansätze folgt in Abschnitt 4.9.
Vgl. Kaplan und Zingales (2000).
In einer publizierten Version seines Arbeitspapiers verzichtet Lyandres (2007) auf die Analyse bezüglich der liquiden Mittel und beschränkt sich auf die Wirkung unterschiedlich starkerMarktfriktionen. Sein Modellrahmen ist jedoch unverändert und lässt somit weiterhin auch die ursprüngliche Analyse zu.
Wiederum ist jedoch anzumerken, dass Lyandres (2007) in einer publizierten Version seines Arbeitspapiers sich auf die Dimension der Marktfriktionen beschränkt.
Vgl. z.B. Fan und Sundaresan (2000).
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© 2008 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Investment-Timing bei Finanzierungsbeschränkungen. In: Liquide Mittel und Investitionsentscheidungen. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9740-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9740-1_4
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8349-1067-7
Online ISBN: 978-3-8349-9740-1
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