Auszug
Seit 1980 hat es nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds in über 130 Ländern Bankenkrisen als Folge sich auftürmender Non-Performing Assets gegeben. Dabei hat sich das Good Bank-/ Bad Bank-Modell376 als wichtige und erfolgreiche Strategie zur Krisenbewältigung herausgebildet und etabliert. In größerem Umfang kam es erstmals Mitte der 80er Jahre in den Vereinigten Staaten bei der schweren Krise des amerikanischen Sparkassensystems zum Einsatz377, später in unterschiedlichen Ausprägungen u. a. in Japan, Südkorea und Skandinavien. In Deutschland hat die Dresdner Bank die Rolle des Vorreiters übernommen, als sie mit der IRU, der Institutional Restructuring Unit, eine eigene Bad Bank für ihre Non-Performing Loans (NPLs) und andere Non-Strategic Loans (NSLs) etablierte.
Die Good Bank-/ Bad Bank-Begrifflichkeit hat sich weitgehend durchgesetzt, obwohl der Terminus Bad Bank ein wenig irreführend ist, scheint er doch die Vermutung nahezulegen, die Bad Bank beschäftige sich überwiegend oder sogar ausschließlich mit Problemkrediten. Das trifft aber keineswegs immer zu. Gegenstand ihrer Aktivitäten sind — jedenfalls im Verständnis der DRESDNER Bank — die nicht-strategischen Kredite, zu denen allerdings auch die Non-Performing Loans gehören. Anstelle von Good Bank-/ Bad Bank wird deshalb auch von Core Bank und Non-Core Bank gesprochen. Nicht zu verwechseln ist die Non-Core Bank mit dem sog. Loan Hospital. Dessen Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, eine möglichst schnelle und umfassende Sanierung von Problemkrediten aus dem strategischen Kreditportfolio zu erreichen, um diese nach erfolgreicher Sanierung in das normale Kreditgeschäft zurückzuführen.
Das war 1985, als die FEDERAL SAVINGS AND LOAN INSURANCE CORPORATION (FSLIC) diese Strategie erfolgreich bei der WESTSIDE FEDERAL SAVINGS AND LOAN einsetzte.
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© 2006 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kvarnströem, J.E., Ortwein, B. (2006). Der Einsatz des Good Bank-/ Bad Bank-Modells. In: Hommel, U., Knecht, T.C., Wohlenberg, H. (eds) Handbuch Unternehmensrestrukturierung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9149-2_51
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