Auszug
Als Reaktion auf eine umfassende Reorganisation ihrer Unternehmensumwelt nutzen Unternehmen in ihren Geschäftsmodellen verstärkt die Gesetze der vernetzten Wirtschaft (s. [Kagermann/Österle 2006]). Studien (z.B. [Hamprecht et al. 2004; Accenture 2006]) belegen, dass die Finanzindustrie und Banken im Speziellen im Vergleich zu Branchen wie der Automobilindustrie eine hohe Wertschöpfungstiefe1 aufweisen und bisher nur punktuell Leistungen im Netzwerk beziehen. Dieselben Studien prognostizieren in den nächsten Jahren eine signifikante Reduktion der Eigenfertigung bei Banken. Die Branche erlebt aktuell einen grundlegenden Strukturwandel, der (in der Schweiz) aufgrund von parallelen Einflüssen wie dem Aktienboom Ende der neunziger Jahre und den hervorragenden Jahresergebnissen der Jahre 2002–2006 (vgl. [Cocca/Geiger 2007, 73]) bisher nur bedingt wahrgenommen wurde. Die im Herbst 2007 ausgebrochene Hypothekarkrise mit ihren im Frühjahr 2008 noch nicht absehbaren langfristigen Folgen (vgl. [IMF 2008]) bedeutet einen Einbruch der Jahresergebnisse bzw. Aktienkurse und lässt aufgrund einer verstärkten Effizienz-/ Kostenorientierung eine Beschleunigung des oben angesprochenen Strukturwandels erwarten.
„Die Wertschöpfung berechnet sich als Differenz zwischen der Gesamtleistung (Umsatzerlöse und Bestandsänderungen) abzüglich der Vorleistungen (zugekauftes Material, fremde Dienstleistungen und Zinsen). Das Verhältnis von Wertschöpfung zu Gesamtleistung ergibt die Wertschöpfungstiefe.“ [Picot 1991, 337]
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„Die Fertigungstiefe entspricht der Anzahl der Produktions-Zwischenstufen (Elemente der Wertschöpfungskette) vom Rohteil bis zum fertigen Endprodukt.“ [Ewig 2006, 68] Die prozentuale Angabe entspricht dem Verhältnis der selbstständig durchgeführten Produktionsstufen im Verhältnis zu deren Gesamtheit.
Banken verstehen die Abwicklung von Transaktionen oft primär als Kostenfaktor (vgl. analog dazu die Diskussion.zum Wert der IT in [Carr 2003]). Eine umfassende Betrachtung der Wertschöpfungskette hat auch den Vorteil, die Auswirkungen bzw. den Nutzen einer Neugestaltung für den Bankkunden aufzeigen zu können.
[Alt 2004, 128] nennt u.a. folgende Nutzenpotenziale von Vorgehensmodellen für Reengineering-Projekte: Berücksichtigen aller Gestaltungsaspekte und Stakeholder, Gewährleisten systematischer Ergebnisse als Basis weiterer Projekte sowie einen effizienten Entwicklungsprozess mit reduziertem Zeit-und Kostenaufwand.
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(2008). Einleitung. In: Neugestaltung von Unternehmensnetzwerken in der Finanzindustrie am Beispiel Anlagegeschäft. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8129-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8129-5_1
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