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Sieben «glorreiche» Führungsmuster

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Auszug

Der Rückgriff auf bewährte Automatismen ist nicht nur in Krisensituationen erkennbar. Wiederkehrende Führungsmuster beobachten wir auch im Rahmenunserereigenen Führungstätigkeit, in unseren Beratungsprojekten und Gesprächen mit Managern. Dabei stoßen wir — was Sie nicht überraschen wird — in Form reflexhaft angewandter Muster erneut auf die «glorreichen Sieben», die den Ausgangspunkt unserer Reise in Richtung einer neu gelebten Führung bilden:

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    Muster 1 : Führung muss steuern! Spätestens in Krisenzeiten gehört die Führungskraft ans Ruder, klare Marschrouten werden ausgegeben, und pragmatische Maßnahmen sollen das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Einen Kurs, den nur die sehen können, die die relevanten Stellhebel in der Hand halten, die wissen, an welchen Rädern gedreht werden muss, die über die notwendige Information und den entscheidenden Einfluss verfügen — nicht nur in der Wirtschaft, auch in Verbänden und in der Politik. Und genau hierfür wurden wir Führungskräfte ausgebildet. Wir haben die Erfahrungen gesammelt, die es uns ermöglichen, mit sichererund ruhiger Hand Unternehmen und Organisationen zu steuern.

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    Muster 2: Führung muss kontrollieren! Auf Grand der Vielzahl unterschiedlicher Anspruchsgruppen und nur begrenztverfügbarer Inforationenbenötigen wir klare Regeln, nach denen wir unsere Systeme auslegen. Diese Regeln haben nur dann Sinn, wenn ihre lünhaltung kontrolliert wird. Ohne Kontrolle und Überwachung bleibt jeder Regelverstoß folgenlos, und dem «Systemverfall» sind Tür und Tor geöffnet. Als Führungskräfte können wir nicht blind vertrauen, sondern es wird von uns verlangt, dass wir die Einhaltung sämtlicher Regelungen, von staatlihen Vorschriften bis zum betrieblichen Arbeitszeitmodell, sicherstellen.

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    Muster 3: Führung muss standardisieren! Wie sollte Führung anders funktionieren als mittels Standards und Normen? Es werden Fixpunkte der Orientierung verlangt. Nur so ist Vergleichbarkeit möglich. Das beginnt schon beim Wirtschaften, jener Tätigkeit, die letztendlich Aufwand und Ertrag in Beziehung setzt. Ohne einen Standard der Messbarkeit und der Referenz könnten vielleicht noch Individuen interagieren, wäre jedoch die Vernetzung des Wirtschaftssystems im Gesamten funktionsuntüchtig. Erst durch die normierte und standardisierte Tätigkeit konnte die industrielle Revolution eingeleitet werden, wurden Fließproduktion und Arbeitsteilung ermöglicht. Normierung gibt Sicherheit, zeigt auf, wo Grenzen sind, und hilft, selbst unübersichtliche Organisationssysteme abzubilden.

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    Muster 4: Führung muss rational entscheiden! Wo stünden Unternehmen, wenn sie nicht durch bewährte rationale Ent-scheidungsmethoden klare Abwägungen träfen und den Nutzen messbar machten? Wie ließen sich schlüssige Antworten auf folgende Fragen finden: «Was ist die richtige Unternehmens Strategie?», «Welche Strukturen verbessern die Wettbewerbsfähigkeit?», «Wie optimieren wir unsere Prozesse?» oder «Welche Marketingmaßnahmen bringen unsere Alleinstellungsmerkmale am besten zum Tragen?» mithilfe systematischer Datensammlungen und -vergleiche gelingt die Objektivierung. Rationalität sichert Akzeptanz und führt zu besten Lösungen.

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    Musier 5: Führung muss den kurzfristigen Erfolgsuchen! Bei allen Forderungen nach Nachhaltigkeit: Das Problem tritt jetzt auf, die Lösung muss hier und heute gefunden werden. Es hilft wenig, wenn Unternehmer und Führungskräfte volle Auftragsbücher für die nächsten zwei Jahre vorweisen können, aber heute weder kurzfristige Forderungen zu erfüllen noch anstehende Mitarbeitergehälter zu zahlen in der Lage sind. Bedürfnisse haben meist die Eigenschaft, dass sie schnell befriedigt werden wollen. Es ist uns schwer möglich, unseren Hunger, auch nur in begrenztem Umfang, auf morgen zu verschieben. Das Problem, das uns am stärksten drückt, ist immer das aktuelle, denn dieses empfinden wir als real, und genau für dieses suchen wir zuerst eine Lösung.

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    Musier 6: Führung muss beschleunigen! Der Zeitwttbewerb lässt uns keine Wahl, wir müssen uns in der Geschwin-dirkritsspirale mitdrehen. Spätestens seit Frederick Winslow Taylor, der mit der Stoppuhr in der Hand sein «Scientific Management» begründete, ist es unhesi reitbar: Zeit ist der entscheidende Faktor im wirtschaftlichen Wettbewerb. Führungskräfte bemühen sich, durch effiziente Planung, Steuerung und Kontrolle Durchlaufzeiten zu verkürzen und Prozesse so schnell und schlank wie möglich zu gestalten. Mit Sorge blicken wir nach Asien und müssen uns eingestehen, dass sich das Rad dort viel schneller dreht. «Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!» und «Wer bremst, verliert!» lauten die plausiblen Maximen, die auch im Führungsalltag handlungsleitend sein sollten.

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    Muster 7: Führung muss sich an Rahmenbedingungen orientieren! Ein System wie das Wirtschaftssystem ist in einen äußeren Rahmen einge-bettet. Allein die in unterschiedliche Funktionen differenzierte Gesellschaft legt durch Politik, Rechtsprechung und Medien die möglichen Wege fest. Es wäre ausgesprochen naiv zu glauben, wir könnten uns mit den eigenen begrenzten Möglichkeiten diesem Druck entziehen. Sicherlich wären viele Manager bereit, sich verstärkt dem sozialen Engagement zu widmen, neueste Umweltstandards einzuhalten oder sich dem aggressiven Preiskampf zu entziehen — doch bestünde die Gefahr, dass sie dabei selbst auf der Strecke blieben. Die Umstände lassen ein abweichendes Verhalten einfach nicht zu!

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© 2009 Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2009). Sieben «glorreiche» Führungsmuster. In: Muster brecher. uniscope. Die SGO-Stiftung für praxisnahe Managementforschung. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8020-5_1

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