Zusammenfassung
Wachstum ist eines der primären Ziele einer jeden wirtschaftlichen Unternehmung (Johnson, 1996, S. 456). Ein Unternehmen hat dabei die Möglichkeit intern zu wachsen, also eigene Ressourcen und Fähigkeiten zu entwickeln, oder das angestrebte Wachstum extern durch Zukäufe zu erreichen. Zukäufe werden vor allen Dingen dann getätigt, wenn für internes Wachstum Zeit und andere Ressourcen zu knapp sind (Bannert und Tschirky, 2004, S. 481; Capron, Dussauge und Mitchell, 1998, S. 633f.; Carow, Heron und Saxton, 2004, S. 563; Chesbrough, 2003, S. 35f.; Singh und Montgomery, 1987, S. 378f.; Uhlenbruck, Hitt und Semadeni, 2006, S. 909). Das externe Wachstum durch Unternehmenskäufe steht dabei seit über 15 Jahren konstant im wissenschaftlichen Interesse der betriebswirtschaftlichen Forschung (Haleblian, Devers, McNamara, Carpenter und Davison, 2009, S. 472). Viele Unternehmen haben es jedoch versäumt, die vor einer Akquisition aufgestellten Erwartungen zu treffen und den entsprechenden Mehrwert zu erreichen (Hitt, Hoskisson, Ireland und Harrison, 1991, S. 693; Jemison und Sitkin, 1986, S. 147f.; King, Dalton, Daily und Covin, 2004, S. 198; Marks und Mirvis, 2001, S. 80; Porter, 1987, S. 43; Ravenscraft und Scherer, 1989, S. 115f.; Tetenbaum, 1999, S. 23). Obwohl der Erfolg oder Misserfolg einer Akquisition durch viele Faktoren beeinflusst wird, die sich über den gesamten Akquisitionsprozess erstrecken, weist die wissenschaftliche Literatur darauf hin, dass die Integration eines gekauften Unternehmens die wohl kritischste Phase des ganzen Prozesses darstellt (Haspeslagh und Jemison, 1992, S. 129; Pablo, 1994, S. 804). Dabei scheint es, als ob nicht die generellen Charakteristiken des kaufenden Unternehmens, des gekauften Unternehmens oder der Transaktion ausschlaggebend für den Erfolg sind. Vielmehr sind es die Maßnahmen und Entscheidungen des Managements nach vollzogener Transaktion, die über den Erfolg einer Akquisition bestimmen (Singh und Zollo, 2000, S. 32). Haspeslagh und Jemison (1992, S. 25) drücken dies treffend aus: „Bei einer prozessorientierten Sichtweise verlagert sich das Augenmerk von den Ergebnissen einer Akquisition auf die Kräfte, die zu diesen Ergebnissen führen: der Transfer von Fähigkeiten, der einen Wettbewerbsvorteil nach sich zieht. Aus dieser Perspektive sind Übernahmen keineswegs unabhängige, einmalige Geschäfte. Sie sind vielmehr Mittel zum Zweck bei der Neustrukturierung des Unternehmens. Die Transaktion bringt nicht den erwarteten Nutzen; es sind die Maßnahmen und Aktivitäten der Manager nach dem Vertragsabschluß, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.“
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Roediger, T. (2010). Einleitung. In: Werte schaffen durch M&A-Transaktionen. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6318-5_1
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Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8349-2428-5
Online ISBN: 978-3-8349-6318-5
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