Zusammenfassung
Sozialwissenschaftliche Phänomene lassen sich häufig nicht durch eine einzige Variable allein beschreiben. Im Gegenteil bedarf es häufig der Verwendung eines ganzen Bündels von Variablen bzw. von Items, um Konstrukte wie z.B. die gewünschten Eigenschaften eines Produktes zu erfassen. Wichtiges Ziel einer empirischen Analyse ist dann die Reduzierung dieser Itembatterien auf die wesentlichsten Faktoren mit Hilfe der Faktorenanalyse. Letztere nutzt die Korrelation der einzelnen Items untereinander dazu, diese auf eine kleine Anzahl unabhängiger Faktoren zu aggregieren. Im Rahmen dieses Kapitels wird auf die unterstellten modelltheoretischen Annahmen unterschiedlicher Techniken der Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse, Hauptachsenanalyse) eingegangen und die weitere Vorgehensweise anhand der Hauptachsenanalyse genauer beschrieben. Hierzu gehört neben der Feststellung der Eignung eines Datensatzes in Bezug auf die Durchführung der Faktorenanalyse (Korrelationsmatrix, Inverse der Korrelationsmatrix, Anti-Image-Kovarianz-Matrix (AIC), Kaiser-Meyer-Olkin-Kriterium (KMO), Bartlett’s Test of Sphericity) auch die Interpretation der Ergebnisse (VARIMAX Rotation, Unrotierte und rotierte Faktormatrix, Koeffizientenmatrix der Faktorscores). Zum Abschluss wird gezeigt, wie sich die Faktorenanalyse mit Hilfe von SPSS oder Stata berechnen lässt. Die Inhalte werden in Übungsaufgaben vertieft.
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Notes
- 1.
Die Anti-Image-Kovarianz-Matrix (AIC) wird an dieser Stelle nicht näher erläutert. Sie wird mit den gängigen Softwarepaketen berechnet und ausgewiesen.
- 2.
Der p-Wert kann der Zeile Sig. in Tab. 8.4 entnommen werden.
- 3.
Die Übungsaufgabe in Abschn. 8.3 macht den Interpretationsunterschied der beiden Verfahren in Bezug auf die Kommunalitäten nochmals deutlich.
- 4.
Neben Varimax existieren weitere Rotationsverfahren, wie z. B. Quartimax, Equamax, Promax oder Oblimin. Selbst für Varimax existieren unterschiedliche Berechnungsverfahren die zu leicht – aber zumeist unbedeutend – differierenden Ergebnissen führen können.
- 5.
Karies (Item 1): Wert = 6 → z = 1,04; Zahnweiß (Item 2): Wert = 2 → z = −1,38; Zahnfleischschutz (Item 3): Wert = 7 → z = 1,41; Atemfrische (Item 4): Wert = 4 → z = (−0,07); keine Zahnfäulnis Prophylaxe (Item 5): Wert = 1 → z = (−1,31); Attraktivität (Item 6): Wert = 3 → z = (−0,84).
- 6.
Siehe beispielsweise Add-Ins wie beispielsweise WinSTAT (www.winstat.de) oder XLSTAT (www.xlstat.com).
- 7.
In der deutschsprachigen SPSS Version ist die Befehlsfolge Analysieren → Dimensionsreduktion → Faktorenanalyse …
Literatur
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Enders CK (2010) Applied missing data analysis. Guilford Press, New York
Kaiser HF, Rice J (1974) Little Jiffy, Mark IV. Educational and Psychological Measurement 34:111–117
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Cleff, T. (2015). Faktorenanalyse. In: Deskriptive Statistik und Explorative Datenanalyse. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4748-2_8
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