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Weitere Pflanzen für die Herstellung von Dämmstoffen

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Natürliche und pflanzliche Baustoffe

Zusammenfassung

Die Ananas (Ananas Comosus), die ursprünglich aus Südamerika stammt, ist eine krautige, perennierende, monokotyle Pflanze und gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae), die in etwa 50 Gattungen mit einer Vielzahl von Arten aufgeteilt ist. Die Ananas unterscheidet sich von ihren Verwandten vor allem in ihrem syncarpen Fruchtstand. Die Pflanze besitzt einen kurzen, zum Teil im Boden befindlichen, keulenförmigen Stamm, der bis zu 35 cm hoch werden kann. Der Stammdurchmesser beträgt an der Basis zwischen 2 und 3,5 cm und unterhalb der Spitze ca. 5 bis 7 cm. Am Stamm wachsen 70 bis 80 sehr dicht und rosettenförmig angeordnete, halbmondförmige, starre, dunkelgrüne Blätter, die eine Länge von bis zu 1,20 m und eine Breite von bis zu 7 cm vorweisen. Der Rand der Blätter ist sägeblatt- und stachelartig, womit beim Erntevorgang eine entsprechende Verletzungsgefahr gegeben ist. Die Wurzeln der Pflanze bilden ein sehr dichtes Wurzelnetz, das bis zu 1,2 m tief in der Erde verankert ist. Somit kann die Ananaspflanze auch aus tieferen Erdschichten lebensnotwendiges Wasser aufnehmen. Aus dem Vegetationskegel des Stammes bildet sich nach etwa 10 bis 20 Monaten ein bis zu 30 cm langer Blütenstiel mit ca. 100 in 8 Spiralen um den Blütenstiel angeordneten Einzelblüten. Die Blüten sind violett bis purpurblau. Durch eine unterschiedliche Entwicklung untereinander kann sich die Blühphase bis zu 3 Monate hinausziehen. Nach erfolgter Fremdbefruchtung bildet sich die Frucht, welche wie die Pflanze selbst als Ananas betitelt wird. Der Ananasanbau erfolgt in der heutigen Zeit vor allem in Südamerika, Australien und Südafrika. Die Fasergewinnung aus Ananaspflanzen bzw. deren Blättern findet vor allem in Taiwan und auf den Philippinen statt, wo die Aufzucht im Halbschatten vollzogen wird, um eine möglichst weiche Faser zu erhalten. Fruchtstände werden hierzu in sehr jungem Stadium entfernt. Eine gleichzeitige Nutzung als Obst- und Faserpflanze wird allgemein nicht empfohlen. Die bessere Faser lässt sich von Ananaspflanzen gewinnen, die weitgehend ungenießbare Früchte aufweisen oder deren junge Fruchtstände, wie erwähnt, schon im Wachstum entfernt werden. Die Faseraufbereitung und letztendliche Nutzung der Faser ist, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang, identisch mit der Faseraufbereitung der Agavenpflanzen. Dämmplatten für die Bauindustrie sind nach dem aktuellen Stand des Wissens noch nicht gefertigt worden, wenngleich es möglich wäre, da die Ananasfaser mit einer Festigkeit von 60 Rkm (Reißkilometer) sehr robust ist.

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© 2009 Vieweg+Teubner | GWV Fachverlage GmbH

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Holzmann, G., Wangelin, M. (2009). Weitere Pflanzen für die Herstellung von Dämmstoffen. In: Natürliche und pflanzliche Baustoffe. Vieweg+Teubner. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9584-4_14

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