Zusammenfassung
Die Dramaturgie von Lebensgeschichten ergibt sich wesentlich aus dem spannungsvollen Kontrast zwischen möglichen Lebensverläufen und dem, was wir – im Rahmen gegebener Möglichkeiten – „aus unserem Leben gemacht“ haben. Mit der Repräsentation des Möglichen, aber nicht Realisierten entstehen „kontrafaktische Kognitionen“ (Roese, 1997): Vorstellungen, welche andere Richtung Ereignisabläufe – oder unser Leben im Ganzen – möglicherweise hätten nehmen können, wenn wir bestimmte Handlungen ausgeführt oder unterlassen bzw. uns in kritischen Situationen anders entschieden hätten. Fällt der Vergleich zugunsten des faktischen Ereignisablaufes aus, entstehen positive Gefühle; die Annahme, durch eigenes Tun die Wahrscheinlichkeit einer glücklichen und erfolgreichen Entwicklung befördert zu haben, verbindet sich mit Gefühlen von Freude, Genugtuung oder Stolz. Dagegen erzeugt der kontrafaktische „Aufwärtsvergleich“ mit möglichen günstigeren Verläufen negative Affekte wie z. B. Enttäuschung, Ärger oder Reue.
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© 2011 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg
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Brandtstädter, J. (2011). Bedauern und Reue. In: Positive Entwicklung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2842-4_11
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Publisher Name: Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
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