Zusammenfassung
Wichtigste und eindeutigste Autapomorphie dieses fast alle rezenten Arten der Cranioten umfassenden Taxons sind aufeinander beißende, die Mundöffnung umgreifende Kiefer (Name!). Sie begründen den außerordentlichen evolutiven Erfolg der Wirbeltiere innerhalb der Stammesgeschichte der Metazoen. Während die kieferlosen Craniota sehr wahrscheinlich nur Filtrierer waren, trat mit den kiefertragenden, den gnathostomen Wirbeltieren ein Konstruktionstyp in Erscheinung, dem sich völlig neue Ernährungsmöglichkeiten eröffneten. Die Aussteifung der Mundränder durch gelenkig miteinander verbundene Skelettspangen gestattete die Ausbildung von bezahnten Beißkiefern, mit denen große Nahrungsobjekte ergriffen, fest gehalten und auch zerkleinert werden konnten. Vielleicht machte diese Aussteifung zunächst nur das Ansaugen von Wasser effizienter und verhinderte ein Kollabieren der Mundränder.
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© 2010 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg
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Schultze, HP. (2010). Gnathostomata, Kiefermünder. In: Westheide, W., Rieger, G. (eds) Spezielle Zoologie. Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2220-0_17
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