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Wie vereinbart sich ein breites, zufällig entstandenes Antigenrezeptor-Repertoire mit immunologischer Selbsttoleranz?

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Grundwissen Immunologie
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Auszug

Lange Zeit waren die meisten Immunologen der überzeugung, dass eine gegen „Selbst“ gerichtete Immunantwort prinzipiell unmöglich wäre. Vor diesem Hintergrund war die Entdeckung von Antikörpern gegen körpereigene Schilddrüsenantigene 1957 ein Meilenstein (Tab. 1). Sie veränderte die Konzepte von immunologischer Selbsttoleranz und stimulierte die Forschung zu diesem Thema. Selbsttoleranz ist ausschließlich ein Problem des adaptiven Immunsystems. Weil die TCRs und BCRs unabhängig vom Antigenkontakt durch einen zufallsgesteuerten Prozess entstehen (Kap. 3), gibt es keinen Zweifel, dass sich T-Zellen und B-Zellen entwickeln, welche körpereigene Antigene erkennen. Hätte die Anti generkennung durch diese autoreaktiven T-und B-Zellen die gleichen Konsequenzen wie die Erkennung mikrobieller Antigene, wären selbstzerstörerische Autoimmunkrankheiten unausweichlich. Dies wird jedoch durch verschiedene Toleranzmechanismen verhindert, von denen einige bereits in die Entwicklung der T-und B-Zellen eingreifen — man spricht hier von zentraler Toleranz —, während die Mechanismen der peripheren Toleranz auf die reifen Zellen wirken. Selbsttoleranz des adaptiven Immunsystems ist nicht in den TCR-und BCR-Genen verankert, sie wird in der Auseinandersetzung des Immunsystems mit den Antigenen des Or — ganismus erworben. Deshalb ist — anders als für die Erhaltung des Immungedächtnisses — für die Entstehung und für die Aufrechterhaltung immunologischer Toleranz gegen bestimme Antigene die kontinuierliche Anwesenheit dieser Antigene (bzw. Tolerogene) absolut notwendig.

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© 2009 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg

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(2009). Wie vereinbart sich ein breites, zufällig entstandenes Antigenrezeptor-Repertoire mit immunologischer Selbsttoleranz?. In: Grundwissen Immunologie. Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2198-2_11

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