Zusammenfassung
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnimg, die, wie wir gesehen haben, die empirischen Daten einer Volkswirtschaft systematisch erfasst, ist in dieser Form erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Industrieländern eingeführt und im Laufe der Jahrzehnte verfeinert, systematisiert und ausgebaut worden. Dieses geschah durchaus nicht einmütig und selbstverständlich. Von Prof. Erhard, dem ersten deutschen Bundesminister für Wirtschaft, ist überliefert, dass er die Einführung eines derart aufwendigen, empirischen Erhebungssystems sehr skeptisch beurteilte. Aus seinem Weltbild des Liberalismus heraus befürchtete er sogar, die Planungsvorgaben der VGR könnten ein erster Schritt in Richtung Zentrale Planwirtschaft sein, denn eine liberale Wirtschaftspolitik setzt lediglich den Ordnungsrahmen und überlässt die Durchführung der Wirtschaftsprozesse dem Markt. Ordnungspolitik muss sich auf eine Rechtsordnung aber nicht auf ein VGR- System stützen. Doch zeigte sich, dass diese Befürchtungen unbegründet waren. Heute verfügen alle Länder über ein buchhalterisch-statistisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen und die Europäische Union seit 1999 über das hier behandelte „Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen“.
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Notes
Die Angaben entstammen dem Weltentwicklungsbericht 98/99 der Weltbank, Tabelle 1 Anhang.
Insbesondere als Pro-Kopf-Einkommen und realer Wachstumsraten.
Subsistenzwirtschaften produzieren und konsumieren „unter einem Dach“ und bieten lediglich Produktions-Überschüsse auf dem Markt an.
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Nissen, HP. (2004). Kritische Würdigung des VGR- Konzepts. In: Das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen. Physica-Lehrbuch. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2659-3_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7908-2659-3_15
Publisher Name: Physica, Heidelberg
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