Auszug
Sicher liegen im mittlerweile digitalisierten Archiv des ehemaligen amerikanischen „Rundfunks im Amerikanischen Sektor“ (RIAS) in Berlin wichtigere Viertelstunden Architektur- und Städtebau-Kritik als diese. Doch es war mein erster Versuch, einbezogen in die wöchentlichen Kulturmagazine des Senders, und das schon unter dem Titel Neues Bauen — in unserer Zeit. 1963 bekam die Reihe einen festen Sendeplatz, alle vier Wochen montags gegen Abend und Wiederholung nach Elf. Und das über zwölf Jahre hin, so freundschaftlich wie kritisch begleitet von Rainer Höynck, dem Verantwortlichen des Ressorts Kulturpolitik, später mit gleicher Sorgfalt von Horst Eifler. In den deutschen Hörfunknetzen hat es Städtebau- und Architekturkritik als feste, regelmäßige Sendung, soweit ich weiß, nie gegeben. Wo das Bauen bloß als Wirtschaftszweig gesehen wird (gesehen werden muss?), hört die öffentliche Liberalität offensichtlich auf. Kritik wird monetär geahndet. — Für mich selbst waren die Sendungen nebenbei eine willkommene Schule fürs Beschreiben: Von dem, was man zu kritisieren oder auch zu loben hatte, mussten die Hörer ja erst einmal eine Vorstellung gewinnen; zumal es einem Teil von ihnen versagt war, sich selbst an Ort und Stelle ein Bild zu verschaffen.
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(2007). Die Löwen sind weg! 1960. In: Zeit des Labyrinths. Bauwelt Fundamente, vol 136. Birkhäuser Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-7643-8191-2_6
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Publisher Name: Birkhäuser Basel
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