Hormonaltherapie — Behandlung innersekretorischer Störungen

Zusammenfassung

M. H.! Ich beginne unseren heutigen Vortrag mit der Besprechung der hormonalen Therapie. Wir betreiben diese teils zum Zweck der Substitution minderwertig funktionierender innersekretorischer Organe, z. B. in Form der Schilddrüsentherapie des Myxoedems, zum Teil auch ohne eine Unterfunktion jener Organe zu kennen, deren Sekret wir zuführen, z. B. Adrenalin bei Asthma bronchiale, Schilddrüse bei gewissen Formen der Nephrose und der Fettsueht, die keineswegs immer mit myxoedematösem Typus einhergehen, Pituitrin bei Darmparesen etc. Es scheint eine Petitio principii zu sein, wenn vielfach in der therapeutisch aber auch pharmakodynamisch genannten Wirkung eines Hormons ein sicherer Fingerzeig auf eine Ausfallserscheinung gesehen wird. So können wir aus der anscheinend erfolgreichen ZuckerInsulintherapie beim Ikterus catarrhalis keinen sicheren Rückschluß auf einen erkrankten Inselapparat machen; ebensowenig dürfen wir in der Wirkung des Pituitrin beim Diabetes insipidus den Beweis für eine Hypophysenerkrankung sehen.