Zusammenfassung
Mit Besprechung der Nährpräparate gelangen wir zu einem viel umstrittenen Gebiet. Manche verdammen sie samt und sonders in Grund und Boden. Sie stellen sich dabei auf rein wirtschaftlichen Boden und rechnen uns vor, man müsse in den Nährpräparaten bestimmte Kaloriensummen, bestimmte Eiweißmengen usw. so und so viel mal teurer bezahlen als in allgemein gebräuchlichen Nahrungsmitteln. Wir finden diesen Standpunkt vor allem in Veröffentlichungen der American Medical Association1 vertreten, und von Ph. Biedert stammt — soweit wir uns erinnern — das Wort, Nährpräparate seien „illegitime Kinder der modernen Ehe zwischen Wissenschaft und Geschäft“. Die Kritik vom erwähnten Standpunkt aus hat unstreitbar ihre Berechtigung; sie soll und muß überall einsetzen, wo nur unwesentliche Abweichungen und Zusätze oder nur die Art der Aufmachung es sind, die das Nährpräparat von gebräuchlicheren Nahrungsmitteln unterscheiden, und wo der Fabrikant aus solchen unwesentlichen Eigenschaften das Recht herleitet, übertriebene Preise zu verlangen. Die Einwände sind ferner berechtigt, wenn dem Präparat Sondereigenschaften und Wirkungen in quantitativer oder qualitativer Hinsicht angedichtet werden, die sie ihrer Natur nach gar nicht besitzen.
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von Noorden, C., Salomon, H. (1920). Nährpräparate. In: Handbuch der Ernährungslehre. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9933-6_16
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