Zusammenfassung
Die Infektionskrankheiten spielen in der Pathologie des Kindesalters eine viel größere Rolle, als in der des Erwachsenen. Eine Anzahl derselben kommt fast nur bei Kindern vor und das epidemische Auftreten, namentlich der exanthematischen Formen, ist durch die Beteiligung dieser Altersstufe bedingt. Es besteht eine ausgesprochene Disposition des Kindesalters für diese Erkrankungen, die am stärksten zwischen dem 2. und 10. Lebensjahre vorhanden ist und dann allmählich abnimmt. Daß in den ersten beiden Lebensjahren Infektionskrankheiten seltener sind, erklärt sich außer durch die geringere Kontaktmöglichkeit auch durch den Umstand, daß der Neugeborene infolge des Überganges von Schutzstoffen von der Mutter, intrauterin durch den Plazentarkreislauf, extrauterin durch die Brustmilch, für einige Zeit passive Immunität besitzt. Erwachsene werden seltener von akuten Exanthemen befallen, weil sie eine geringere Disposition hiezu haben und infolge Überstehens der Infektionen in der Kindheit dauernde aktive Immunität erworben haben.
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Lehndorff, H. (1928). Infektionskrankheiten. In: Lehrbuch der Kinderkrankheiten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9921-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9921-3_4
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